Antikörper als Rettung

Dezember 02, 2021

In Berlin wird klar erkannt, dass Mitte Dezember das deutsche Gesundheitswesen durch die steigende Hospitalisierung von Covid-19-Patienten völlig überfordert ist. Das drückte MdB Dr. Reinhard Brandl am Donnerstag beim Wirtschaftsbeirat aus. Es wird also vermehrt gestorben. Dass dies an der zu niedrigen Impfquote liegt, ist eindeutig. Andere europäische Staaten mit hoher Impfquote wie z.B. Spanien und Frankreich schütteln über die Impfignoranz vieler Deutscher nur den Kopf. Österreich liegt uns im Desaster um zwei Wochen voraus. Dort wurde die Impfpflicht bereits beschlossen. Auch bei uns wird sie in der Dramatik des Dezembers kommen. Es ist auch völlig unverständlich, warum sie für Masern, Polio und Pocken bestehen, obwohl bei diesen Krankheiten die Zahl der Opfer nie die 100.000er Markte erreichten. Die Impfpflicht wird uns vor der 5. Welle retten. Doch in der 4. Welle kommt sie viel zu spät. Selbst wenn sich heute alle Ungeimpften die Spritze geben ließen, greift der Schutz erst in zwei Wochen und dann auch nur zu 50 %. Die 90 % von Biontech wären also erst Ende Januar zu bekommen. Wenigstens läuft das Boostern nun voll an. Zur Rechtfertigung der Politik muss aber eingebracht werden, dass die Studienlage über die Notwendigkeit der 3. Impfung zu spät kam, auch wenn Experten dies schon ahnten. Die Stiko läuft wieder einmal den Geschehnissen hinterher mit Ihrer Booster-Empfehlung. In ihr sitzen nur Wissenschaftler.

 

Doch was kann getan werden, damit es zu keiner Triage kommt? Patienten können auf die Bundesrepublik und die ganze EU verteilt werden. Die Luftwaffe übt dies bereits, wenn auch dann auf andere Zahlen hochzufahren ist. Aber es gibt die Trumpfkarte, die sofort gezogen werden kann und muss. Es sind die Antikörper von Regeneron. 400 Mio. € gab Spahn für sie aus. Doch dann vergammelten sie in den Kühlschränken der Universitätskrankenhäuser. Nur Die TU München, Rechts der Isar, setzte sie ein und kann nun berichten, dass sie 80 % der Patienten damit so behandeln können, dass sie keine Intensivbehandlung brauchen, ja, wieder schnell entlassen werden können.

 

Bei höherem Durchsatz genügt unsere Bettenkapazität aus. Wenn dann ein Großteil der Patienten nicht mehr auf Intensiv muss, reicht auch die Zahl deutscher Intensivbetten. Warum dies im Bayerischen und Deutschen Gesundheitsministerium nicht bekannt ist, gehört mit zu den Beratungsrätseln unserer Politik. Aber auch die Professoren der TU müssten dies ganz laut propagieren – quasi ab heute – und ihre Erfahrungen in der Dosierung allen Kollegen mitteilen. Alle organisatorischen Aufgaben der Zurverfügungstellung der Antikörper müsste doch lösbar sein. Es dürfen keine Bilder wie von Bergamo aus deutschen Krankenhäusern um die Welt gehen.

ek