Der PR-Krieg um Nawalny

September 09, 2020

Das Klima zwischen dem Westen und Russland ist vergiftet worden. Bundeskanzlerin Angela Merkels Presseauftritt zur Nowitschok-Vergiftung Nawalnys war eine gut vorbereitete Attacke gegen Putin. Der Natorat steigerte sie noch. Die gezeigte Einigkeit aller Mitglieder war vorher schon abgestimmt, also auch mit den USA. Womöglich kam von dort der Impuls zur Pressekonferenz. Diskussionen gibt es lediglich, welche Sanktionen gegen Russland ergriffen werden sollen. Die USA hätten am liebsten Nordstream II beerdigt. Bis zur Wahl des nächsten Präsidenten wird sicherlich nicht weitergebaut. Die Corona-Krise in den USA begünstigt Joe Biden. Aber würde Joe Biden eine Nordstream II wollen?

Merkels Verkündigung brachte nichts Überraschendes. Immer wurde eine Vergiftung vermutet. Gerade mit Nowitschok kann sie so schnell und extrem wirken. Andererseits konnte wie bei den Skripals das Leben gerettet werden. Das gelingt nur, wenn gegen ein Nervengift therapiert wird. Warum durfte
Nawalny ausgeflogen werden? Der Einsatz von Nowitschok sollte also bekannt werden zur Abschreckung weiterer Gegner Putins. Nawalny wird also auch nie mehr nach Russland einreisen können. So wurde Putin einen gefährlichen Widersacher los. Alle PR-Aktionen Russlands dienen nur, die Glaubwürdigkeit Merkels zu erschüttern. Schon längst hat der russische Geheimdienst das Untersuchungsergebnis ergattert. Es bedarf britischer oder amerikanischer Experten, Nowitschok nachzuweisen. Nachrichten-Nebelkerzen gehören zum PR-Handwerk. Das ist die Antwort Russlands auf Merkels Forderung der Aufklärung der Vergiftung. Mehr wird nicht kommen. Mit Nowitschok sind die Zuständigkeiten doch geklärt. Putin gab die Zustimmung zum Einsatz des Nervengifts.

Offiziell muss dagegen gehalten werden, um nicht gegen das Verbot des Einsatzes von Nowitschok verstoßen zu haben. Der Westen musste harte Kante zeigen, um den Sturz Lukaschenkos in Weißrussland zu unterstützen. Vielleicht ist das Ganze nur aus der aktuellen Situation in Weißrussland erklärbar? ek