Klimaprobleme werden größer

September 09, 2020

Die deutschen Landwirte und Waldbesitzer rufen um Hilfe. Binnen weniger Jahre stieg der Schädlingsbefall bei allen Bäumen so stark an, dass der Holzmarkt wegen der Notrodungen zusammenbrach. Ernteausfälle wegen zu geringer Niederschläge und zu großer Sonneneinstrahlung kennzeichnen die meisten Kulturen. Eine Ernteausfallversicherung hilft nur kurzfristig im Einzelfall. Insgesamt kann die Versicherung aber nur leisten, was sie von den Versicherungsnehmern erhält. Der Versicherungsgedanke zielt darauf ab, dass es Einzelne schicksalsbedingt treffen kann, aber nicht alle. So kommen Minister in Erklärungsnotstand bzw. schweigen so gut sie können. Die Landwirtschaft aber bringt das nicht weiter. Es bleibt zu hoffen, dass sich das bayerische Landwirtschaftsministerium wenigstens dazu durchringt, die Technik von Weathertec zu erproben. Sie soll zusätzlich Regen bringen und alle Trockenheitsprobleme lösen.

Wir müssen aber auch zugeben, dass der Klimawandel mittlerweile unstreitig voranschreitet. Es ist so viel CO2 in der Atmosphäre, dass die Erde sich erwärmt. Wenn ein Klimawandel messbar wird, dann kommen die Gegenmaßnahmen zu spät. Es genügen nicht Ziele der CO2-Neutralität, d.h. Ausstoß und Bindung von CO2 halten sich die Waage, die erst in 2050 greifen. Wir haben jetzt schon zu viel von Menschen erzeugtes CO2 in der Atmosphäre, dass jede zusätzliche Gigatonne CO2 noch weiter zum Temperaturanstieg beiträgt. Die Berechnungen, die mit einer CO2-Neutralität in 2050 nur zu einer Gesamttemperaturerhöhung von 2 Grad führen, sind anzuzweifeln. „Fridays for Future“ mahnt zurecht.

Tatsächlich haben wir heute schon so viele Probleme in der globalen Land- und Forstwirtschaft, dass kein weiter Netto-CO2-Ausstoss verantwortbar ist. Bildlich gesprochen brennt die Erde und wir schütten noch Öl ins Feuer. Vielmehr müsste das CO2 in der Atmosphäre gesenkt werden. Das gilt auch für alle klimaschädlichen Gase wie Methan sprich Erdgas. Wirtschaft und Politik haben das noch nicht verinnerlicht. Da streiten sich Griechenland mit der Türkei über riesige Erdgasvorkommen an ihren Küsten. Aber dieses Erdgas darf gar nicht gefördert werden, weil seine Verbrennung unser Klima zerstört. Das gleiche gilt für Nordstream 2. Was soll die Verdoppelung des Erdgasimports aus Russland, wenn es eigentlich nicht mehr verbrannt werden darf?

Das gilt ebenso für russisches Öl. Hier wäre die Macht Russlands auch schnell am Ende. Öl und Gas müssten ein Mehrfaches des heutigen Preises kosten, um eine Substitution in der Energiegewinnung und im Verkehr voranzutreiben. Das Fracking der USA ist für sich klimaschädlich. Wenn wir schon Kühen vorwerfen, dass sie zu viel Methan freisetzen, warum traut sich niemand, das Fracking zu verteufeln? In der Corona-Krise wurden Masken als unwirksam dargestellt, weil keine Masken einsetzbar waren. Das änderte sich aber mit dem Anstieg der Infizierten und Toten. Heute beweist die Wissenschaft die positive Wirkung der Masken. Genauso verhält es sich mit alternativer Energie. Still und heimlich werden Gaskraftwerke gebaut, um die noch schädlicheren Kohlekraftwerke zu ersetzen. Gas gilt als alternativlos. Tatsächlich würden Photovoltaik-Elemente die benötigte Energie nicht liefern, selbst wenn ganz Deutschland damit bedeckt wäre. Das beabsichtigte Gas senkt auch die Notwendigkeit, Windkraftwerke zu errichten. Es wird argumentiert, dass Gas bei gleicher Energielieferung nur ein Zehntel der CO2-Emission von Öl oder Kohle erreicht. Aber auch diese Menge ist zuviel. Entweder die Abgase können CO2-frei gehalten werden oder es muss ein gigantisches Aufforstungsprogramm verwirklicht werden, dieses zusätzliche CO2 zu kompensieren. Mit der kurz vor ihrer Realisierung stehenden Fusionsenergie (siehe WoWo 30/20) würde freilich überhaupt kein CO2 in die Atmosphäre gelangen. Zusätzlich würden die Energiekosten drastisch sinken, so dass sich das Verfeuern von Öl und Gas nicht mehr rentiert oder auch die Errichtung von Windrädern. Damit wäre auch das ganze Problem Windschwäche gelöst, die zumindest alle Festlandinstallationen belastet. ek