Neue Bauprojekte

Mai 13, 2024

Dem Marktgemeinderat wurde gerade eine Studie vorgelegt, dass Grund- und Mittelschule nicht mehr zeitgemäß wären. Eine Sanierung liegt bei 21 Mio. €, ein völliger Neubau bei 35-39 Mio. €. Nach den errechneten Kosten für den Neubau des Kindergartens am Wiesensteig schrillen erneut die Alarmglocken. Sind die gewählten Planer schon so von der Baubürokratie und scheinbaren Gesetzgebung verdorben, dass sie nicht mehr schaffen, wirtschaftliche Lösungen zu erreichen? Der Markt kann sich zwei solcher Ausrutscher nicht leisten. Was wie ein Aprilscherz wirkt, lässt uns bei den Nachbarkommunen zur Lachnummer werden. Solche Zahlen gehören nicht in den Gemeinderat und schon gar nicht ernst genommen in die Öffentlichkeit. Ihre Realisierung geht schlichtweg nicht, selbst wenn die Gemeinde das Geld auf der hohen Kante hätte. Vielmehr drücken höhere Schulden als in den Nachbarorten. Die Schuldenbremse reicht bis in die Kommune. Und sind die Evakuierungskosten bei einem Neubau eingerechnet, einmal abgesehen von den nicht vorhandenen Möglichkeiten?

Zusätzlich verdrängt eine weitere Investition die finanzielle Handlungsfähigkeit bei den Schulen. Ein größerer Geschäftskomplex im Zentrum könnte von der Gemeinde erworben und an Investoren weiterverkauft werden, die dort intensive Wohnbebauung hochziehen. Interessant, dass diese Wohnbebauung wirtschaftlich sinnvoll erfolgt, also die Wohnungen zu Marktpreisen verkauft oder vermietet werden können. Für die Gemeinde würde trotzdem ein Gewinn herauskommen, aus dem das Händemuseum dort errichtet wird. Da das investierte Geld wieder schnell zurückfließt, ist der Deal mittelfristig schuldenneutral. Es ist auch nötig, das Hände-Museum ins Marktzentrum zu holen. Diese Lösung würde dem Markt also geschenkt werden im Gegensatz zu der teuren Stelzenlösung zwischen Hopfenmuseum und dem Haus des Hopfens. Sie wäre auch optisch attraktiver, allerdings sollten sich die Architekten anstrengen: Wegen des Museums sollte der ganze Bau einen optischen Sondercharakter erhalten. Der Mehraufwand ließe sich durch zwei oder drei weitere Geschoße ausgleichen. So erhielte Wolnzach mehr Attraktivität im Zentrum. Das Hopfenmuseum wurde ob seiner Architektur ausgezeichnet und wird immer noch als Juwel bewundert. Es bräuchte also ein zweites Juwel, das ideal mit dem Hopfenmuseum Zwiesprache führt.

Zusätzlich benötigen wir schnell weitere Bewohner, um den Einzelhandel und die Gastronomie zu stützen, ja attraktiver werden zu lassen. Nach den Krisenjahren, die dem Zentrum ein Teil des Lebens nahmen, ist ein neuer Aufbruch sehr wünschenswert. Es wurde in Kläranlage und andere Infrastruktur investiert. Hier bestehen also Reserven für das Einwohnerwachstum. Natürlich gehören auch größere Schulen dazu. Not macht erfinderisch, besagt das Sprichwort. Vielleicht hatten heimische Architekten brauchbare Lösungen für die Schulsanierung? Ansonsten warten, bis die Raumnot wirklich zum Problem wird. ek

Foto: sven mieke / unsplash