Lügen-Politik

Mai 13, 2024

Es gibt in unserer offiziellen Klimapolitik mehrere Schwachstellen, über die keiner sich äußert. Wäre es nicht die Aufgabe der Wissenschaft hier Klartext zu sprechen? Dabei wird das vorsätzliche Schweigen zur Lüge, wenn ein Volk damit irre geführt wird. Eine solche Lüge ist das Vergattern von Ländern, bis 2050 oder 2045 klimaneutral zu werden. Jeder geht davon aus, dass das Erreichen dieses Ziels nicht nur notwendig ist, sondern auch dazu führt, dass unser Klima so gerettet wird, wir also ein gutes Leben bis dahin und danach haben werden. Dahinter steht das Ziel von Paris, dass die Erderwärmung nicht mehr als 1,5 Grad, maximal 2 Grad, gegenüber 1850 beträgt.

Doch wenn wir heute schon eine Erwärmung von 1,6 Grad in Bayern haben, dann führen die CO₂-Ausstoß-Verringerungsziele doch zu einer Endtemperatur in 2050 bzw. 2945, die weit über 2 Grad liegt. 2. Teil der Lüge: Es sagt niemand, wie wir mit 3 Grad Temperaturerhöhung leben werden, also wenn wir unsere selbst gesteckten Ziele an CO₂-Ausstoß einhalten. Die UNO hat mal berechnet, dass wir bei 3,8 Grad herauskommen, wenn wir den CO₂-Ausstoß wie jetzt fortsetzen. Auch das ist eine Lüge. Denn wenn wir weiterhin CO₂ in einer Größe von 37 Nanno-Tonnen jährlich in die Atmosphäre senden, wird es keine Endtemperatur geben, sondern der Anstieg setzt sich fort. Es weiß jeder, dass es fast sinnlos bleibt, wenn sich nicht alle Länder an der CO₂-Reduktion beteiligen. Wir müssen es fertigbringen, dass die jährliche Gesamt-Ausstoßmenge an CO₂ sinkt. Das aber ist noch nicht eingetreten.

Es ist auch sinnlos, die globale Temperaturerhöhung nach einer Formel zu berechnen, bei der die 1,5 Grad erst in 2032 erreicht werden. Wenn wir jetzt von einem Temperaturrekord zum nächsten eilen, dann sinkt die Temperatur doch nicht mehr. Die 1,5 Grad sind jetzt schon gerissen. Es braucht Innovationen, wie der CO₂-Ausstoß schnellstens auf null gedrückt wird. Sie müssen den ganz großen Hebel ansetzen. Zusätzlich muss CO₂ aus der Atmosphäre geholt werden. Sonst können wir der Jugend nicht mehr in die Augen schauen. Wenn heute 20% der Wahlberechtigten unter 25 Jahren aus Protest die AfD wählen, sind weniger Migranten der Anlass als die Misserfolge im Verhindern des Klimawandels.

Doch es gibt noch weitere Lügen, die schnellstens aufgedeckt werden müssen, bevor Fehlinvestitionen in Milliardenhöhe erfolgen. So gilt Wasserstoff als der große Zukunftsträger. Er soll das Erdgas (CH₄) ersetzen. Ein erstes Stahlwerk wird gerade – mit Milliardensubventionen – von Kohle auf Wasserstoff umgestellt. Doch wird dabei negiert, dass Wasserstoff nur ein Drittel des Brennwerts von Methan (bei gleichem Volumen) hat. Wir brauchen also drei Mal so viel, wenn wir von sog. billigen Gas auf Wasserstoff wechseln. Das ist unerschwinglich. Auch unter den neuen Verfahren, Wasserstoff katalytisch zu erzeugen, liegt der Preis weit über Erdgas. Dahinter stehen die Formeln:

2H₂ + O₂ = 2H₂O            3 kW/m³ Wasserstoff

und

CH₄+ 2O₂ = CO₂ + 2H₂O mit 10 kW/m³ Methan

In frühen Versuchen, bei der Stahlverhüttung statt Kohle Gas zu verwenden, gelang es grenzwertig dies zu erreichen. Diese physischen Versuche ließen den Preis für Energie völlig außer Betracht. Aus wirtschaftlicher Sicht stellt sich das Desaster erst recht ein: Selbst mit billigem Putin-Gas wäre dieser Stahl nicht konkurrenzfähig gegenüber dem weltweiten Kohle-Stahl. Nun ist aber das LNG-Gas noch teurer. Wasserstoff in der Eisenverhüttung schafft es physikalisch nicht und noch weniger wirtschaftlich. Die Bereitschaft, auf Wasserstoff umzustellen ist auch eine Lüge, denn die Subventionsempfänger wissen, dass es nicht geht. Aber die Politik will das nicht wahrhaben.

Hinzu kommt die Gefährlichkeit von Wasserstoff im Verkehr. Wenn ein Unfall eintritt und bei brennendem Wasserstoff ein Rotor läuft, dehnt sich die Explosion mit Schallgeschwindigkeit aus und führt zu einer Detonation. Das beherzigt die Luftfahrt gerne. Die Flugzeugbauer konnten den nötigen Füllraum für Wasserstoff nicht einbauen. Gegenüber dem Kerosin, also flüssigem Treibstoff, fällt Wasserstoff noch gewaltiger zurück. Hier geht es um einen weit höheren Faktor, selbst wenn der Wasserstoff verflüssigt eingesetzt würde. ek

Foto: RosZie / pixabay