Es ist schon bemerkenswert, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel abtritt und der Ukraine-Krieg Putins kommt. Merkel setzte auf eine Vervielfachung der Abhängigkeit von russischem Gas. Dass nun Nordstream 2 zur Investitionsruine wurde, hat Merkel mit zu verantworten. Doch von ihr kommt nichts mehr. Merkel ist auf Tauchstation gegangen. Das läßt sich nur erklären mit ihrer Doppelrolle, die sie spielte. So wuchs sie nicht nur in der DDR auf, sie gehörte auch zu den eifrigen Kommunisten und wurde in Moskau ausgebildet. Diese Gemeinsamkeit mit Putin schuf ein ganz besonderes Verhältnis. Nicht dass Merkel als Kanzlerin russischen Interessen folgte, aber sie war eine Mittlerin zwischen Demokratie und dem Despoten Putin. Das diente natürlich auch der russischen Seite. Bei Putin blieb sie die russisch sprechende Kommunistin, während sie bei uns eine leidenschaftliche Verfechterin der Demokratie, der Marktwirtschaft und Europas war.
Doch mit der Verabschiedung Merkels aus der Politik zerfällt diese Balance. Auf Merkel ist auch die positive Haltung gegenüber Putin zurück zu führen, die wir nun völlig revidieren müssen. Die Abhängigkeit von russischem Gas war von Merkel bewusst gewollt. So wurde der Bau von LGD-Terminals unterlassen. Vermutlich hat Merkel den Krieg Putins gegen die Ukraine auch nicht vorhergesehen. Doch heute stehen wir vor einem Scherbenhaufen unserer Russland-Politik. Es hat zwei Monate gedauert, bis sich die neue Regierung umorientierte. Dabei fehlte es an Mahnungen Polens und der USA gegen Nordstream 2 nicht. Merkel wollte nicht auf die Zeit nach ihrer Kanzlerschaft blicken.
Wir müssen nun mit unseren Mitteln das Monster Putin stoppen. Bei Putins Auftritt im Moskauer Sportstadium vor 100.000 Anhängern bestand eine große Chance, ihn zu liquidieren, z. B. durch eine Super-Drohne wie sie gerade an die ukrainischen Streitmächte ausgeliefert wurde. Weit außerhalb Moskaus hätte sie im Geheimen abgefeuert werden können. Ob es wieder so eine Super-Gelegenheit geben wird? Alle wünschen sich einen neuen Stauffenberg. Aber er konnte Hitler auch nicht töten. Sein Versuch wurde zum Symbol des Widerstands, aber er konnte die Katastrophe des 2. Weltkriegs nicht aufhalten.
Es gibt immerhin schon Ansätze, die Persönlichkeitsstruktur Putins richtig einzuschätzen. Der Westen wertschätzte Putin nicht. Das rächt sich nun. In der Einsamkeit des Kremls entstanden Wunschträume Putins, denen er nun folgt. Aus dem Syrien-Krieg wissen wir, dass er skrupellos morden kann, ja dies zur Grundhaltung seiner Strategie gegen die Ukraine geworden ist. Putin orientiert sich an Hitler. Der Auftritt im Sportstadion ist Hitlers Beispiel gefolgt. Putin legt sich alles so zurecht, wie er seine Politik darlegen kann. Vermutlich glaubt er seiner Propaganda selbst. Dieser Realitätsverlust Putins erschwert alle Verhandlungen. So kann Putin nur durch Fakten gestoppt werden. Wird er dann zerbrechen?
Vielfach wird seine Ausbildung im KGB als persönlichkeitsprägend angeführt. Zumindest folgt seine Logik den KGB-Spielregeln. Doch die Paranoia, der Realitätsverlust wiegen höher. Nun will er 40.000 Syrer für den Häuserkampf anheuern. Anscheinend bewältigt seine Armee nicht die erwartete Unterwerfung der Ukraine. So wie der Einmarsch in die Ukraine an sich schon sinnlos war, so werden nun keine Mittel gescheut, die Ukraine zu zerstören. Alle Kriegskonventionen werden vorsätzlich mißachtet. Putin wird sich an den Toten und dem Blutvergießen berauschen. Dem folgt die Depression, wenn die Pläne nicht aufgehen, wenn die Syrer den Häuserkampf nicht gewinnen. Dann wird Putin zu taktischen Atomwaffen in der Ukraine greifen! Ihm wird jedes Mittel recht sein, die Ukraine zu unterwerfen.
So können wir nur hoffen, dass der Westen in Russland die nötige Aufklärung schafft, dass im Umfeld Putins noch Menschen mit Vernunft stehen. Auch die Militärs werden mitreden, selbst wenn die Gefahr groß ist, dass jeder, der Putin die Meinung sagt, noch am selben Tag entlassen wird. Proteste müssen stärker werden. Nicht die ganze Jugend Russlands kann weggesperrt werden. Sie sind Zeichen für einen Machtwechsel. So ein Irrer passt nicht in unsere Weltpolitik mit ihren vielen gegenseitigen Abhängigkeiten. Die Welt ist so zerbrechlich geworden, dass alles getan werden muss, Putin zu entmachten. ek