Mehrl erklärte ihre Bilder selbst: Sie sollen das Schöne in der Welt wiederspiegeln, im Gegensatz zu Leid, Krieg und Not, die vielerorts herrschen und mehr werden. Sie sind die Krönung einer über 40jährigen Laufbahn mit unterschiedlichsten Perioden und Kunstwerken. Heute nimmt Mehrl einen festen Platz in der bayerischen Kunstszene ein. Sie organisierte selbst Ausstellungen des Kunstkreises Rosenheim, u.a. eine mit den von der Kastner AG erstellten Repliken von Prof. Doberauers Männerbildern.
Ein Bild trägt den Titel „endless“ und zeigt einen Ausschnitt aus vielfach geschnürten Perlenbändern. Es träfe ebenso zu für Schmuckreife. Ein sehr gelungenes Exempel findet sich am Eingang. Die Preise spiegeln die Wertschätzung der Künstlerin bei Sammlern wieder. Die kleineren Werke sind aber durchaus erschwinglich. Bei den großen reicht auch meist der Platz in der Wohnung nicht. Sie sind prädestiniert für Hotels, am besten in der Wellness-Region, als Zeichen echten Anspruches der Leistungen dort. Schluss mit billigen Asienmotiven.
Die Ausstellung begann bereits im Februar. Wetterbedingt musste die Eröffnung warten bis der Sommer begann. Das traf am Freitag gerade noch zu, nach vielen April-Wetter-Tagen mit Sonnenschein und Schneegestöber im schnellen Wechsel. Hinzu kam Wärme durch aufkommenden Föhn, passend zu den Bildern. Eigentlich wollten im Mai slowenische Künstler ihre Werke im Hopfenmuseum präsentieren – auch Slowenien ist ein hopfenanbauendes Land. Doch durch die Flutkatastrophe im letzten Jahr mussten alle staatlichen Zuschüssen gestrichen werden. Die Not vor Ort ging vor. So bleiben die Werke von Elisabeth Mehrl bis Anfang September hängen, so dass jeder genügend Zeit hat, die Inkarnation des Schönen zu besuchen. Sollte ein Hotel o.a. bestimmte Bilder dringend brauchen, werden sie durch weitere ersetzt. Es wird also nicht langweilig im Veranstaltungsraum des Museums. Im Mai wird dann auch die „Brücke“ von Christan Hinz im Außenbereich verschwinden – eine fantastische Arbeit, wenn sie genau betrachtet wird. Schade, dass sie kein öffentlicher Träger in der Hallertau behalten will. ek
Foto: Eduard Kastner