Nicht ohne Stolz auf das „Superbauwerk“ über die Wolnzach wurde letzte Woche die Goiglmühlbrücke dem Verkehr übergeben. Nach jahrelanger Sperrung und Verzögerungen in der Umsetzung der Pläne wirkte das Durchschneiden des Einweihungsbandes wie eine Befreiung. Lange Umwege der Anwohner, insbesondere für Ars Altmann, die über der Wolnzach viele Stellplätze vorhält, finden nun ihr glückliches Ende. Ob das Bauwerk wirklich so wuchtig und ausladend hätte werden sollen? Es ist ja geeignet, große Verkehrsdichte zu tragen, die aber nicht absehbar ist.
Für die Erschließung des neuen Kindergartens am Wiesensteig tut es eine schlichte Metallbrücke. Ob sie, den Autoverkehr zum Kindergarten tragen können? Oder sollen die Kinder von der Hopfenstraße bis zum Gebäude laufen? Der Bau schreitet voran. Kaum vorstellbar, wie hier über 10 Mio. € verbaut werden sollen? Die Entscheidungen sind gelaufen. Wir können nur hoffen, dass sinkende Preise bei den Gewerken die Kostenschätzung erfüllbar werden lassen. Die finanzielle Lage der Marktgemeinde bleibt selbst da angeschlagen. Es wundert, warum die Zuschussstelle sich nicht einbringt gegen solch einen Prestigebau. Schließlich muss sie einen doppelt so hohen Zuschuss auszahlen wie üblich. Der Grund: Bei der finalen Abstimmung im Gemeinderat ging es zu wie in einer Bananenrepublik. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Millionen an Steuergeldern sieht anders aus.
Eine weitere Baustelle zeigte sich an der Autobahn zum Dreieck Holledau. Beide Bahnen werden auf einspurig verengt. Der Grund: Eine Brücke in Höhe vom Haunerhof muss neu gebaut werden. Bis Weihnachten soll dies geschafft sein. Sicher wird dieses Bauwerk größer ausfallen als seine Vorgängerin. Solche Brücken müssen gebaut werden, dass Landwirte ihre Felder jenseits der Autobahn erreichen können. Die Bestimmungen sehen einen Neubau nach 80–90 Jahren vor, gleich ob die Brücke noch für weitere Jahrzehnte ihren doch sehr seltenen Verkehr trägt. Oder soll der Haunerhof eine zweite Erschließung von der anderen Seite erhalten?
Wenigstens sollten sich keine Unfälle auf den einspurigen Trassenführungen ereignen: die Vorwarnung und die Verkehrsführung sind sehr minimalistisch, ja sportlich. Hier wäre mehr Vorsorge für diese „Gefahr in Verzug“ geboten. ek
Foto: Eduard Kastner