Ein erweitertes Klimaschutzmodell

April 11, 2022

Man kann der Wissenschaft vorwerfen, dass sie den Klimawandel über lange Jahre zwar gemessen hat, aber die Konsequenzen für unser Leben auf dem Planeten und die Artenvielfalt erst sehr spät formulierte. Hinzu kommt, dass viele eigene Theorien kursieren, die Maßnahmen gegen den Klimaschutz relativieren. Kurzum die Anleitung zum richtigen Verhalten für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft muss eindeutig formuliert und international diskutiert werden. Dem IPCC (Weltklimarat) wird vorgeworfen, dass er zu dogmatisch sei und auch mal zu stark vereinfache, wie z. B. die unterschiedlichen Temperaturen von Land- zu Meeresoberflächen zu vereinheitlichen. Doch in der äußerst kritischen Lage braucht es klare Ansagen. Die Richtung muss stimmen.

Leider kommen nun Meldungen, die weit aus allen Modellen laufen. So liegt gerade die Antarktis 30 Grad über dem langjährigen Durchschnitt. Oder anders ausgedrückt: Die Pole schmelzen wie bei uns die Gletscher. Meeresspiegelerhöhungen von mehreren Metern sind jetzt schon der Nachlaufeffekt. Der Wissenschaft entgleitet die Führung. Für die Pragmatik lautet die Vorgabe, alle Prozesse CO2-neutral werden zu lassen. Das ist unsere Formel geworden, das 1,5-Grad oder 2-Grad-Ziel zu erreichen. Doch sie springt viel zu kurz. CO2 und Methan sind verantwortlich für den Treibhauseffekt. Um so mehr CO2 in der Atmosphäre, desto besser isoliert sich der Planet, um so weniger Energie gibt er ins Universum ab. Aber wenn das CO2 konstant wäre, würde sich dennoch die Erde darunter erwärmen.

Diese Erwärmung kommt von den Verbrennungsprozessen. Angefangen vom Menschen, der ständig Wärme abgibt, der Stromerzeugung mit Wirkungsgraden unter 60 %, dem Verkehr, der heiße Abgase ausstößt, alle Heizungen über ihre Kamine etc. All diese Energie staut sich innerhalb des CO2-Schirms, wärmt das Wasser dieser Erde auf. So meinte eine Studie, dass über 90 % des Klimawandels von erhöhten Wassertemperaturen herkämen. Sie erklärte aber nicht, weshalb dies so ist. Das Wasser an sich kann es aber nicht sein. Da muss etwas von außen auf das Wasser einwirken. Früher waren es unterschiedliche Einstrahlungsstärken der Sonne. Nun ist es unsere Zivilisation. Ja, dieser Klimawandel ist menschengemacht. Nur die Konsequenzen für den Einhalt des Klimawandels nennt keiner: Die Verbrennungsprozesse müssen effizienter werden, es dürfen keine Energieträger aus dem Boden entnommen werden, ja wir brauchen viel mehr „Kalt-Prozesse“. So soll die Stromherstellung schon ohne Dampferhitzung möglich werden. Auch die Elektromobilität schneidet gut ab. Windräder verursachen in ihrem Umfeld eine Temperaturerhöhung von 1 Grad. Wasserstoff muss viel intensiver verbrannt werden als Methan, z. B. bei der Stahlverhüttung sind geschlossene Energiekreisläufe anzustreben. Lampen sollten keine Wärme abgeben.

Das Ziel, den CO2-Ausstoß zu verringern, muss ins Gegenteil gehen: CO2 in der Atmosphäre ist zu senken, damit mehr Energie vom Planeten abgestrahlt wird. Danach kann ein Temperaturziel nur erreicht werden, wenn kein weiterer Anstieg anfällt, wenn also alle neuen „Verbrennungen“ nicht höher sind, als die Energieabstrahlung ins Universum. Wir könnten auch die Temperatur nach unten regeln, also das 1,5-Grad-Ziel doch noch erreichen. Natürlich müssen wir den CO2-Ausstoß im Auge behalten. Aber er müsste jetzt schon auf Null sein bzw. ins Minus drehen. Ein Minus geht aber nur durch die Aufnahme durch Bäume und einer systematischen Auflösung von CO2 in seine Bestandteile.

Leider muss diese Umorientierung sehr schnell vollzogen werden. Andererseits sehen wir, wie tief wir im Klimaschlamassel stecken. Wenn die Abstrahlung der Wärme in der Atmosphäre für sich angegangen würde, könnte eine „künstliche Kühlung“ aus dem Universum erreicht werden. Vermutlich ist das der Weg, der noch am schnellsten die Erderwärmung dämpft. Wir müssen also sehr kreativ sein, damit die Pole nicht weiter abschmelzen. Auch die Technik von Weathertec kann dabei kurzfristig helfen, indem ein Wolkenschirm über den Poen aufgebaut wird.

Der ungedämpfte Anstieg der Temperaturen über die letzten Jahre macht eine Erweiterung der Klimaeinflussparameter nötig. Der CO2-Ausstoß ist zwar wichtig bzw. seine starke Senkung und der Abbau von CO2 in der Atmosphäre, aber damit alleine werden wir keine Temperaturziele mehr erreichen. ek