Am Wochenende installierten die Tonellis an der Volksfesthalle ihre Lichterkette, die ein Zirkuszelt darstellt. Das Tonelli-Jahr 2020 hat begonnen. Nun sind die nächsten Wochen gefüllt mit Aufbauen, Proben, aber auch mit Geselligkeit. Schließlich soll das Mitwirken Spaß machen. Nur so kommen gute Ideen und Verbesserungen in letzter Minute. Die Tonelli-Truppe ist so aktiv wie all die Jahre davor. Sie weiß um das Superprogramm zum Jubiläum und dass es auf diesem Niveau weiterlaufen muss. Am 28. Februar, dem Unsinnigen Donnerstag, läuft dann der Showdown von 13 bis 20 Uhr mit vier Vorstellungen.
So bleibt dieser Tag der Höhepunkt im Wolnzacher Fasching. Um die Karten für den Zirkus und den Ball besteht weiterhin ein hoher persönlicher Einsatz. Am 1.2. muss in der Mehrzweckhalle für die Zirkuskarten angestanden werden. Deshalb soll auch bei diesen Karten schnell zugegriffen werden. Ein einst ebenso großer Ball, der der Motorradfreunde, ist hingegen sang- und klanglos untergegangen.
An anderen Faschingsveranstaltungen besteht ebenso ein Notstand. Der Katholische Frauenbund hält im Pfarrheim am 12. Februar eine Faschingsparty, natürlich kostümiert, und die KDFB Gebrontshausen feiert im Waldinger-Saal am 14.2. mit den Holledauer Musemachern ihren Ball. Vom Markt Wolnzach wurde deshalb bisher verzichtet, einen Faschingskalender für den Markt aufzulegen. Unter der Regie der Gemeinde gibt es vor dem Rathaus am Vormittag des Unsinnigen Donnerstags das Remmi-Demmi und am Faschingswochenende treten ein oder zwei Garden dort auf. Der Markt bietet so viel Faschingsstimmung wie in seiner Macht liegt. Es kann auch nicht von Faschingsverdrossenheit gesprochen werden. Nur fehlt es an starken privaten Initiativen über den Tonelli hinaus. Der Tonelli bindet die aktiven Kräfte und bietet aber so Wolnzach ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Europa.
Privaten Initiativen wird es auch immer schwerer gemacht, öffentliche Events zu bieten. Da kommen Auflagen an die Veranstaltungsstätte, die Security u.v.m., die schnell das Engagement zum Risiko werden lassen. Das begünstigt den Trend zu überörtlichen Großveranstaltungen. Es bedarf auch starker Persönlichkeiten in den Vereinen, Neues zu schaffen. Nach Jahren des Nichtstattfindens ist eine Wiederauflage eine Neugeburt. Andererseits sollte eine Gemeinde sie unterstützen. So hält sie die Jugend im Ort und erreicht eine starke Außenwirkung wie z.B. mit dem Kindertag und Wirtefest.
Vielleicht liegt es aber auch an den Besuchern selbst: dass sie nichts vermissen, ja gar nicht zu viel Terminstress haben wollen. Das Handy ersetzt Events als Kontaktschaffer. Aber auch das wird abklingen und echten Begegnungen werden wieder mehr geschätzt. Wie es Euch gefällt! ek