Wer kann sich an einen wärmeren Tag der offenen Türen im Oktober erinnern? Fast sommerliche Temperaturen verwöhnten die vielen Besucher des Marktes. Das Wetter und seine Vorhersage lockte ebenso viele Fieranten nach Wolnzach, wobei der Anteil mit kulinarischen Artikeln ständig steigt, aber auch die Vielfalt. Mehrere Stände der Parteien deuteten auf die Kommunalwahlen im nächsten Frühjahr. Ungefähr zwei Drittel der Besucher kamen von auswärts. Die Wolnzacher waren zu kleinen Gesprächen immer bereit. Sie wollten den Glücksfall mit dem Wetter durch eigene Freundlichkeit verstärken.
Auch die Marktserviceleitung bringt sich in die Gestaltung der Tage der offenen Türen ein. Sie gab das Motto „Hopfen“-Künstlern, Brauern und Händlern vor. Im Rathauskeller griff dies der Kunst- und Hobbykreis mit eigener Ausstellung auf. Im Hopfenmuseum sammelten sich alle übrigen Aktiven, von der Urban Chestnut Brewery mit Grünhopfenbier bis zu Christian Köhlers Charivari Kunst, den Landfrauen, Nathalie Ponsot, Rudi Randelzhofer mit seiner Hopfenlaus u.v.m.. Nicht wenige Besucher bestaunten die Vielfalt um das Thema. Doch wo soll sie größer sein als in der Hopfenmetropole selbst? So kamen auch fast alle Standinhaber aus dem Markt.
Am Morgen läutete ein Volkslauf um das Sportzentrum den besonderen Tag ein. Rund 250 Läufer fanden sich ein, unter ihnen Bürgermeister Jens Machold. Er war mit dem Erstlingslauf recht zufrieden. Da werden noch viele folgen. Der TSV organisierte den Lauf. Zum Tag der offenen Türen waren alle wieder fit. An Rahmenprogramm genügte es auch. Die Sonne verwöhnte die Besucher dermaßen, dass keiner mehr erwartete.
Der Klimawandel hatte auch diesen Sonntag unter seine Fittiche genommen. Bei den politischen Ständen spielte dieses Thema aber kaum eine Rolle. Es ging mehr um das Zeigen von Kandidaten wie z.B. Karl Huber, der nach seiner Pensionierung als Pressereferent des Landratsamts sich als Landrats-Kandidat aufstellen ließ. So war er auch in Wolnzach. Er glaubt an seine Chance, sonst würde er nicht seinen Posten als Ernsgadener Bürgermeister zur Neuwahl aufgeben. Die SPD warb für ihren Shuttlebus Wolnzach-Rohrbach. Er stand auch am Stand. Ob so etwas Stimmen bringt? Zumindest Anerkennung für den Shuttle-Bus. Die Anbindung Markt-Bahnhof ist weiter ein Problem.
Wolnzach kann sich weiter glücklich schätzen, als Einkaufs- und Ausgehzentrum in der Hallertau anerkannt zu sein. Die Besucher stimmen mit den Füßen ab. Und sie fühlen sich willkommen. Wolnzach ist eine offene Gemeinde, ohne Überheblichkeit. Hier decken sich die Einstellungen von Lokalpolitik und Gewerbe, das durch Präsenz glänzt. Die Fieranten sind wohl positioniert, dass sie kein geöffnetes Ladengeschäft zustellen. Auch so etwas ist nicht selbstverständlich. In Mainburg wollen deshalb kaum mehr Geschäfte beim Tag der offenen Türen mitmachen. Das Engagement des Wolnzacher Gewerbeverbands übertrifft das der Nachbarorte. Es gibt dort kaum mehr einen wie z.B. in Geisenfeld.
Die Sonne hat deshalb in Wolnzach auch als Belohnung für die stete Arbeit des Gewerbeverbands gelacht. Schon laufen die Vorbereitungen für die Wolnzacher Messe im nächsten Frühjahr auf Hochtouren. Es wird fleissig telefoniert um Zusagen der Aussteller. E. Kastner