Letzten Dienstag, am 02.01., schied Georg „Muskel“ Appel von uns – nicht unerwartet, aber dann doch plötzlich. Seit Jahren kämpfte er gegen viele Unbilden seiner Gesundheit, wurde öfter mit Blaulicht ins Krankenhaus eingeliefert. Doch dann stand er wieder an der Schenke „seines“ Stilwirts, konnte die Wiedereröffnung kaum erwarten. Diese Kultschänke war eine seiner großen Lieben. Dort wohnte er mit seiner Frau Silvia, der Sonderschul-Lehrerin, zog mit ihr zwei Kinder, Babette und Leopold, auf. Die Wolnzacherin Silvia band den Pfaffenhofener an den Markt. Doch Schorschs größte Liebe galt der Musik. Er komponierte, sang und spielte Lieder wie kein anderer, verwandelte den Stilwirt zum Musikertreff. Viele Freunde und Zeitgenossen traten dort auf. Zuletzt waren es die Weihnachtsfeiern mit Peter Trapp, die keinen Stuhl unbesetzt ließen. Sie traten als „Minus One“ auf, in Nachfolge des Trios „A Baker‘s Dozen“, der ganz großen Zeit seines Musikerschaffens. Zu Corona-Zeiten spielte er auf seinem Akkordeon in der Eingangstüre für alle, so auch am letzten Donnerstag vor Weihnachten ein paar Sequenzen, sein letztes Weihnachtskonzert, die langen Haare mit Stirnband zusammengehalten. Wegen seiner neuen Zähne konnte er auf seinem zweiten Lieblingsinstrument, der Mundharmonika, nicht mehr spielen. Er beherrschte dieses Instrument wie kein anderer, besser als John Lennon. Wolnzach hat einen sehr großen Bürger verloren. Ein Ersatz ist nicht möglich. ek