Mit der Kraft der Jugend

Januar 02, 2024

Den Blick in die Glaskugel 2024 wagen nur wenige, meist aus Angst vor Fehlprognosen, noch öfters aus der mangelnden Perspektive: Es fehlt bei deutschen Politikern aber auch bei Wissenschaftlern der „Blick von oben“. Am leichtesten fällt der Blick auf die Kriege: aus ihrem örtlichen Bezug und Erfahrungen der Geschichte. Alle Kriege Israels dauerten nicht lange. So wird im ersten Halbjahr 2024 der Gaza-Krieg enden. Auf eine Eskalation zum Flächenbrand im Nahen Osten besteht keine Basis. Die Mittel des Iran sind auch begrenzt. Für die Ukraine wird es in 2024 keinen Frieden geben, es sei denn die Machtverhältnisse im Kreml ändern sich total. Russland fehlen die Mittel zum Großangriff. Auf beiden Seiten wird die Kriegsverdrossenheit zunehmen. Die F-16-Jagdbomber werden Bewegung ins Geschehen bringen, doch fehlt die fliegerische Erfahrung. Rüstungskonzerne werden weiter Hochkonjunktur feiern.
Die Weltwirtschaft erholt sich in 2024. Der Handel mit China wird für die Konjunktur entscheidend sein. Ein Abbau von Abhängigkeiten betrifft nur spezifische Sektoren, die in Summe kaum ins Gewicht fallen. Xi Jinping muss Missstimmung im eigenen Land abbauen. Da passt ein Krieg gegen Taiwan schlecht. Es wird die Wahl in den USA abgewartet. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen wird viel zu langsam vor sich gehen. So steigt die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre weiter stark an. Wetter-Katastrophen nehmen zu mit immer größeren Schäden für die Bevölkerung. Doch neue Technologien zur Klimarettung werden in 2024 vorgestellt und Hoffnungen wecken. In 2024 werden neue Hitzerekorde aufgestellt. Die Land- und Forstwirtschaft wird unter ihnen leiden. Neue Flüchtlingsströme folgen.
Die Europaparlaments-Wahlen werden zu den wichtigsten in der Geschichte dieser Institution. So wird noch mehr politisches Gewicht dort angesiedelt. In der Folge kommen die „Vereinigten Staaten von Europa“ immer näher, auch die Wahl eines EU-Präsidenten, die gemeinsame Außen- und Verteidigungspolitik und die Bedeutung im Großstaaten-Verbund. Europa wird den Kampf gegen den Klimawandel am stärksten führen. Daraus erwächst Europa eine Führungsrolle in der Welt. Europa hat sich als erste Großmacht vom Imperialismus abgewandt, übt befriedigende Wirkung aus, trotzt Unterstützung der Ukraine aus Prinzip der Demokratie und zum Selbstschutz. Wie die Wahlen in den USA ausgehen, kann heute niemand vorhersagen. Nicht einmal die Kandidaten. So gut Biden für uns in Europa auch ist, sein hohes Alter wird in den USA als Risiko bewertet. Wenn Trump nicht kandidieren darf wegen verlorener Prozesse, wird er einen Putsch erneut anzetteln. Der innenpolitische Konflikt der USA wird sich auf die Weltpolitik auswirken. Vor allem China wird ihn ausnutzen. Biden muss es noch schaffen, Taiwan so abzusichern, dass ein Angriff Chinas einen Weltkrieg bedeutet mit den USA als Verteidigungsmacht Taiwans.
Welche weiteren Krisen können am Horizont ausgemacht werden? Eine weitere Pandemie gilt als unwahrscheinlich. Cyberangriffe überraschen uns nicht mehr, kosten aber immer viel. Die Künstliche Intelligenz wird uns in 2024 wieder viel oder noch mehr beschäftigen. Auch sie will die weitere Digitalisierung der Welt nicht aufhalten. Das deutsche Bürokratiedenken wird die Digitalisierung weiter prägen bis bremsen. Gedruckte Informationen werden noch mehr als altmodisch abgeurteilt. Plastik wird zurückgedrängt und besser recycelt. Soziale Medien werden noch mehr genutzt, die Deutungshoheit zu gewinnen. Fake News nehmen zu. Mit dem Erstarken rechter Parteien werden die Demokratie und der Rechtsstaat bedroht, aber von der Freiheit liebenden Jugend verteidigt. Die Welt braucht die „neue Jugend“, um Diktaturen abzuschütteln und Frieden zu schaffen. Nur im Konsens der Nationen wird die Klimarettung möglich. Gegenseitige Hilfe geht vor Imperialismus. Jugendbewegungen werden über viele Nationen gehen und die Welt in kürzester Zeit verändern und einen. ek
Foto: Chang Duong / unsplash