In der letzten Gemeinderatssitzung wurde wieder um einen neuen Standort des „Museums zur Kulturgeschichte der Hand“, kurz „Händemuseum“ debattiert. Schließlich folgte die Mehrheit der Räte einem Vorschlag Josef Schächs, es neu zu errichten auf dem Parkplatz zwischen Hopfenmuseum und Haus des Hopfens. Das Gute daran: Der Entschluss einen Neubau anzugehen. Ansonsten gleicht die Standortbestimmung der des Hopfenmuseums. Es wurden mindestens sieben Varianten hintereinander geplant und dann wieder verworfen. Der finale Standort und die Architektur aber, stellen ein Optimum dar. Sie haben Wolnzach neu geprägt, eine neue Mitte gegeben.
Der Schäch’sche Vorschlag freilich wird diesen Kriterien nicht gerecht. Einmal nimmt man keine Parkplätze weg, die immer gut belegt sind. Ein Museum, aber auch das Haus des Hopfens brauchen Parkplätze. Zwei Museen noch viel mehr. Zweitens geht der Blickkontakt Hopfenmuseum zum Haus des Hopfens verloren. Auf diese Einheit waren wir immer stolz. Das Museum braucht die Hopfenwirtschaft und HVG/Verband/Ring können das Museum als ihre Kultureinrichtung sehen. Noch problematischer wird der dritte Aspekt: das Händemuseum müsste eine extreme Architektur erhalten, um als eigenes Juwel wahrgenommen zu werden. Die Gefahr, die aussergewöhnliche Konstruktion des Hopfenmuseums zu beeinträchtigen ist groß. Beide Museen haben inhaltlich nichts miteinander zu tun. Eine thematische Anhäufung ist architektonisch sehr schwierig. Die Gefahr, dass dies in die Hose geht, ist also greifbar nah.
Es sollen die beiden „Juwelen“ der Wolnzacher Kultur also auseinander gehalten werden. Eine Zusammenfassung des Personals ist bei getrennten Eingängen sowieso nicht möglich. Die beiden Museen sollen den Besucher einen Teil des Marktes bieten, wenn zu Fuß von einem zum anderen gegangen wird. Insofern wäre ein Standort auf dem Röhrich-Gelände, das um eine Bebauung ringt, ideal. Dann würden das Marktzentrum und die ganze Preysingstraße aufleben. Die 7 Minuten des Gehens sind gut angelegt. Ein Standort in der Elsenheimer Straße wäre bis zum Amper-Kino auch eine Herausforderung, doch aus Sicht des Gewerbes eine Themaverfehlung.
Jeder Standort in der mittleren Preysingstraße wäre also vorzuziehen. Es sollen auch Parkplätze vorhanden sein. Der ehemalige Grillmeier-Schuhladen böte sich an, erfordert aber einen Erwerb mit Abriss. Auch sind die Trägerschaft und die Bezuschussung vordringlich anzugehen, damit die Folgekosten den Markt nicht überfordern. ek