Am 2. November wird die Ausstellung „Magical Dreams V“ im Deutschen Hopfenmuseum abgebaut. 35 Werke sind wieder in Kisten zu verpacken. Zusätzliche Exponate warten im Lager auf ihre Kollegen. Sieben Künstler werden sie direkt in Wolnzach abholen. Der Rest wird als Sammeltransport nach Polen zurückgebracht. Dann wird schon die nächste Ausstellung im Hopfenmuseum hängen: „Die Hallertau – Saisonarbeiter unter Covid-19“, hochvergrößerte Seiten aus dem Tagebuch von Alexandra Hamann, die als Berliner Journalistin im Shutdown sich im Wolnzacher Hopfenbau als Saisonarbeiterin beim Hopfenandrehen verdingte, als nicht genügend Polen einreisen durften.
Eine Comiczeichnerin, Julia Klinge, verwandelte die Eindrücke in bunte, zum Teil lustige Zeichnungen, die die Ausstellung bilden. Kein Ort ist besser für sie geeignet als eben unser Hopfenmuseum. Die Bilder werden mindestens bis Ende Februar zu sehen sein. Gerade für Besucher, die erstmals mit der Sonderkultur Hopfen in Berührung kommen – trotz Corona-Selbstbeschränkungen – erfahren sehr viel Interessantes rund um den Hopfen über die Saisonarbeit hinaus. Alle Bilder sind in einem Büchlein zusammengetragen, das im Museumsshop zu kaufen ist.
Auch diese Ausstellung erfordert Einsatz des Veranstalters. Alle Bilder wurden nur als Daten nach Wolnzach geschickt. Sie mussten in A3 ausgedruckt und dann auf Träger geklebt werden, die an Schnüren von der Decke fixierbar sind. In dieser Form kann die Ausstellung in Wolnzach an alle Orte im nächsten Jahr wandern, ist also auch eine Marketing-Aktion für den Hallertauer Hopfenbau und für den Tourismus in der Hallertau. Über 8000 Einladungen zum Besuch der Ausstellung wurden versandt und verteilt. Auch das schafft Aufmerksamkeit. Eine Vernissage kann es deshalb nicht geben: Es wären mehr als in geschlossenen Räumen zulässige Personen gekommen bzw. im Freien und Dunklen würde es schon zu ungemütlich. In der zweiten Welle besteht auch größte Unsicherheit, welche Zahlen im November zulässig sein würden.
So werden die 8000 Angeschriebenen aufgefordert, die Ausstellung zu besuchen – bei freiem Eintritt. Wer kommt, wird natürlich auch den Markt besichtigen und das Hopfenmuseum selbst. Kultur als Verbindung, als Mittel des Tourismus. Mit „Magical Dreams V“ wurde auch die Einheit Europas gefeiert und die Freundschaft zu einem offiziell politisch schwierigeren EU-Partner. Die gelebte Beziehung ist die Basis der Vereinigung Europas zum großen Förderalstaat über Geschichte und Sprachen hinweg. Das rechtfertigt einen gewissen persönlichen Aufwand des Veranstalters.
Gerade wird das Programm 2021 definiert. Die Erprobung des Hygienekonzepts verlief erfolgreich. Es werden Vernissagen stattfinden, allerdings mit mehr Konzentration auf bedeutende Künstler, was auch dem Image des Marktes dient. Es wäre zu schade, wenn nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden. ek