Eine Diskussion zwischen amerikanischen Impfexperten letzte Woche ergab für die zu erwartenden Impfstoffe ein sehr unterschiedliches Bild. Bei den acht Kandidaten in Teststufe III kann frühestens nächstes Jahr mit einer Auswertung der Ergebnisse gerechnet werden. Hierbei werden bis zu 30.000 Personen geimpft und dieselbe Zahl als Kontrollgruppe nur scheinbar geimpft. Dann wird auf eine Infektion mit Sars-Cov-2 gewartet. Sofern keine Symptome nach der Infektion auftreten, müssen letztlich alle Kandidaten auf Antikörper kontrolliert werden. Zusätzlich erschwerend kommt bei den mRNA-Impfstoffen hinzu, dass sie zweifach gegeben werden sollten.
Auch die Nebenwirkungen der Impfung werden beobachtet. Bei dem Oxford-Impfstoff, der von Astra Zeneca finanziert und vermarktet wird, wird das Immunsystem zu stark aktiviert, so dass es zu Autoimmunreaktionen gekommen ist. Diese Studie ruht deshalb. Die Wirksamkeit wird kontrolliert anhand der Infektion: Treten bei den Geimpften keine Symptome auf im Vergleich zur Kontrollgruppe, dann wird von einer positiven Impfwirkung gesprochen. Es kann aber durchaus sein, dass sie nicht bei allen Probanden auftritt. Bei Sars-Cov-2 besteht ein großer Vorteil, weil er sich nicht in seinen Angriffszielen verändert – was andererseits seine Entwicklung in einem Labor beweist.
Ohne den seriösen Nachweis der Wirksamkeit wird der Impfstoff nicht zugelassen. So ist klar, dass Trump im Oktober keinen Impfstoff aus dem Hut zaubern kann, um daraus für seine Wiederwahl Kapital zu schlagen. Die Impfexperten nehmen an, dass die Impfungen dennoch nicht bei allen Geimpften gleich gut wirken werden. So würde die Impfung einen Schutz vorgaukeln, den es so nicht für alle gibt. Bis zur Erreichung der Herdenimmunität müssen also von Geimpften und Nicht-Geimpften weiterhin Masken getragen werden. Zusätzlich gibt es noch keine Erkenntnisse, wie lange der Impfschutz hält. Es kann durchaus sein, dass er alle ein oder zwei Jahre erneuert werden muss.
Aufgrund der Auswahl der Testpersonen, besteht für die Ausgeschlossenen keine Empfehlung, sich impfen zu lassen. Das sind alle Erwachsenen über 60 Jahre und Kleinkinder. Hier müssten im Anschluss der Zulassung eigene Tests aufgebaut werden. In den USA werden derzeit nur Weiße als Probanden genommen. Für Farbige und andere Ethnien bestehen dann ebenfalls keine Erfahrungen über Impfschutz und Nebenwirkungen. Allerdings wird mit einer hoch effektiven Medikation gegen Covid-19 bis zum Februar 2021 gerechnet, so dass dann durch künstliche Infektionen Geimpfter wesentlich schneller Ergebnisse erreicht werden und die Zahl der Testpersonen auf 1000 beschränkt werden könnte.
Zusätzlich können neue Nebenwirkungen auftreten, wenn in großer Zahl geimpft wird. Gerade bei den Kandidaten, die mit mRNA arbeiten, bestehen keinerlei Erfahrungen. Wenn jetzt die Regierungen schon über die Verteilung der Impfdosen verhandeln, lässt dies alle Risiken außer acht. In Summe ist es also mindestens genauso wichtig, eine verlässliche Medikation gegen Covid-19 zur Verfügung gestellt zu bekommen. Alle Projektförderungen des Bundesforschungsministeriums richten sich aber nur auf Impfstoffentwicklungen. Es ist gut, dass anerkannte Immunologen nun mit diesen Einsichten in die Öffentlichkeit gegangen sind. Fazit: Covid-19 wird uns noch über 2021 hinaus in Bann halten. Mit großen Änderungen, wie z.B. Zulassung des Oktoberfests, ist 2021 nicht zu rechnen. Mund- und Nasenschutz werden uns sehr lange begleiten, v.a. wo ein Abstand nicht eingehalten werden kann. ek