Nun ist es amtlich: 2023 war das heißeste Jahr seit den Klimamessungen, liegt bei 1,52 Grad Erwärmung gegenüber der Ausgangsposition und der Februar 2024 überbot alle Februare in der Wärme. Dies kann als Gegenwartsbeschreibung festgestellt werden. Aber wir müssen den Trend, die Zukunft sehen. 2024 wird den nächsten Temperaturrekord aufstellen, wieder überboten vom nächsten Jahr und so weiter. Gegengewichte, die eine Abkühlung erreichen, sind nicht in Sicht. Es gibt zwar Statistiker, die errechnen, dass wir weltweit erst 1,4 Grad über der vorindustriellen Zeit liegen, doch dazu müssen sie alle 150 Jahre einpreisen. Das nützt uns aber gar nichts für die Erfassung der Lage. Vielleicht soll dieser Wert nur motivieren, den Kampf gegen den Klimawandel nicht aufzugeben.
In der Realität liegen wir aber im besonders warmen Europa bei 1,7 Grad Erwärmung, weil es ja so weitergeht. Bald sind es dann 2,0 Grad. Die Kurve scheint exponentiell anzusteigen: die Erwärmung kumuliert sich. Alle Ziele von Klimaneutralität wie „bis 2050“ kommen viel zu spät. Das 1,5 Grad Ziel ist gerissen. Nun schildern die Klimaexperten, was uns bevorsteht: Trockenheit und Wasserknappheit im Sommer, Wüstenbildung Südeuropas, Störungen der Schifffahrt aus zu geringen Pegelständen. Schwund der Artenvielfalt z. B. der Korallen und der Eisbären. Wir alle erlebten dies bereits wie die Störungen aus der Corona-Krise. Doch die Pandemie verschwand nach zwei Jahren – die wirtschaftlichen Folgen erst nach vier Jahren –, doch an der Klimafront wird sich alles verstärken, ohne Chance einer Besserung. Die Meeresspiegelerhöhungen aus dem Abschmelzen der Pole sind Fakt, auch wenn wir sie heute in Europa noch nicht sehen. Doch sie werden in einer Mächtigkeit mit Konsequenz nachlaufen. Die Niederlande und die Nordsee haben keine Zukunft, ebensowenig wie Venedig zu retten ist.
So wird die Migration aus Afrika und anderen heißen Gebieten stark zunehmen. Bald wird die Hälfte Afrikas Wüste sein. Dort kann niemand bleiben, abgesehen von ein paar Nomaden. Die „Festung Europa“ ist heute schon nicht mehr zu halten. Eine Abweisung von Flüchtlingen wird Gewalt erfordern. Es läuft alles gegen unsere derzeitigen Bestrebungen, die Einwanderung human zu begrenzen. Das ist alles leicht vorhersagbar. Doch die derzeitige Klimaschutzpolitik kommt nicht nur zu spät, sie erreicht auch nicht die Vorgaben. Immer wieder steht die Erhaltung des Wohlstands und des sozialen Friedens, die Verteidigung gegen Russland, China und Terroristen vor Einschränkungen, die für die Klimaziele unterlaufen.
Das Fatale: Die Einschränkungen, selbst wenn sie gelängen, lösen das Erwärmungsproblem nicht. Es würde nur ab z.B. 2050 nicht mehr schlimmer werden – vorausgesetzt alle Nationen erreichten es. Doch die erdölfördernden Länder wollen weiter Öl aus dem Boden holen und für die Verbrennung zur Verfügung stellen. Auf der letzten Klimakonferenz in Dubai wurde es allen klar. Doch wir müssen dies so schnell wie möglich verhindern. Wir können die Welt nicht weiter anzünden. Unsere Zivilisation verbrennt. ek
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