Wenn die „Holledauer Messe“ mit dem Tag der offenen Türen des Wolnzacher Gewerbeverbands zusammentrifft, dann kommen so viele Leute in den Markt wie möglich. In der Tat war noch nie so viel an einem Tag geboten: Radlflohmarkt, Frühlingsausstellung des Kunst- und Hobbykreises, Landmaschinenschau bei Wallner und Reith und eben Messe mit verkaufsoffenem Sonntag. Das Wetter spielte gut mit. Während am Samstag bester Sonnenschein herrschte, der die Leute ins Freie zog – endlich Frühling – blieb am Sonntag der Himmel zwar grau und bewölkt, aber es regnete und stürmte nicht. Aber Wolnzach lockte dann nicht so sehr. Wir hatten so die Besucher eines brillanten Tages der offenen Türen. Die ganze Preysingstraße war voller Menschen. Auch in der Messe waren am Sonntag alle Aussteller mit dem Besuch sehr zufrieden, wenn es auch zu keinem Gedränge kam. In Summe würden zwei getrennte Termine mehr Besucher nach Wolnzach ziehen.
Die Holledauer Messe, organisiert vom Ehepaar Schuster, kann als großer Erfolg gewertet werden. Alle Standplätze in der Halle waren nicht nur belegt, sondern zeigten sehr schön aufgemachte und dekorierte Verkaufseinheiten mit breitem Branchenquerschnitt. Schöner kann eine Gewerbemesse nicht werden. Im Freien wartete auf die Kinder ein Fahrgeschäft und Bungee-Hüpfen, gepaart mit einem Süßwarenwagen, einem Wurst-Küchenwagen – vom Veranstalter selbst betrieben – mit Bewirtungszelt, drei Autohändler und zwei Bauspezialisten. Auch hier der Raum voll genutzt. Chapeau an die Schusters! Sie gingen ins Risiko und schafften diesen Erfolg. Manche Aussteller wurden noch eine Woche zuvor geworben.
Am Freitag um 14 Uhr war die Messeeröffnung angesagt. Wirtschaftsehrenbeirat Bernd Huber und IHK-Vorsitzender Eduard Kastner begrüßten die Aussteller und bestärkten sie in ihrem Engagement pro Wirtschaft und eben in Wolnzach. Neben Oberstimm gibt es im Landkreis keine Gewerbemessen mehr, außer in Wolnzach. Ein jährlicher Tournus gelingt. Die Aussteller wurden am Sonntagvormittag auch mit einem Weißwurst-Frühstück vom Veranstalter verwöhnt. Die Stimmung unter den Ausstellern blieb alle drei Tage bestens. Wie im Vorjahr zeigten sich am Freitag nur einige Interessierte, während am Samstag der Besuch nicht abriss. Der Sonntagvormittag stellte eine beachtliche Steigerung dar – vor allem kamen die Wolnzacher. Der Nachmittag verlief ideal: Für jeden Besucher hatten die Aussteller Zeit, auch wenn der nächste schon wartete. Das Geheimnis für die Zukunft: Wie kann der Samstag stärker angenommen werden? Doch wieder eine Modenschau oder Ähnliches andenken?
Der Zulauf bei den Landmaschinenhändlern am Sonntag entsprach einer eigenen Messe. Ein Zeichen, dass die Landwirte doch noch Freude an ihrem Beruf haben. Beim Radlflohmarkt wurden rund die Hälfte der angenommenen 84 Räder verkauft. Welcher Händler kann dies schon? Alles wurde voll professionell abgewickelt. So gehört auch dem Gewerbeverband und der Marktverwaltung ein volles Kompliment ausgedrückt. Wieder fuhr das Pferdegespann, stets vollbesetzt. Am Rathaus wartete auf die Kinder auch ein Karusell und Bungee-Hüpfen. Die Fieranten reichten von der Klostergasse bis zur Jägerstraße. Auch die CSU zeigte wieder Flagge mit einem Stand und konnte sich über viele gute Gespräche freuen. Trotz Europawahlkampf war von den übrigen Parteien nichts zu sehen. Ist die Welt in Wolnzach noch in Ordnung?
Sicher war kein Besucher – es kamen sogar aus Ingolstadt welche – von dem, was Wolnzach gestern bot, enttäuscht. Es herrschte ein starkes Miteinander, der Wille wieder anzuschieben und die vielen zurückliegenden Krisen zu überwinden. Der Wolnzacher Einzelhandel ist noch attraktiv und Wolnzach eine Reise wert. Diese Bestärkung sollte nun anspornen, für geschlossene Geschäfte neue Unternehmer zu finden und bei den Sonderveranstaltungen nicht nach zu lassen. In vier Wochen soll es wieder eine Woman-Power-Messe geben. Ja, so soll Wolnzach seine Trümpfe für die ganze Region ausspielen. Die persönliche Ansprache hat noch volle Berechtigung. Und das Schöne: die Besucher kommen, haben Zeit, wollen unterhalten werden. Der Marktbesuch bleibt ein Erlebnis.
Den schönsten Stand gestaltete wieder Gartenbau Hofmeier, Gosseltshausen. In der Halle entstand ein eingefaßter Garten mit Rasen, Sträuchern, Steinen, Wasserquellen, Lichteffekten u.v.m. Die ganze Familie Hofmeier fand sich am Stand. Es kam zu vielen guten Kontakten, selbst am Freitag. Die viele Mühe zahlt sich aus. Am Ende herrschte beste Stimmung am Stand. Der schönste Stand war auch der erfolgreichste. ek
Foto: Eduard Kastner