Ja, sie fand letztes Wochenende in und vor der Volksfesthalle statt: die Holledauer Messe. Denn nicht der Wolnzacher Gewerbeverband trat wie sonst als Veranstalter und Organisator auf, sondern der abgewählte Vorsitzende, Nikolaus Schuster mit seiner Frau Isi Schuster war über all die Jahre ein glühender Anhänger der „Wolnzacher Messe“, wurde aber durch die Corona-Einschränkungen zweimal gezwungen, den Termin auf das nächste Jahr zu verschieben. Auf der Hauptversammlung des Gewerbeverbandes wurde Alfred Hammerschmid zum neuen Vorsitzenden gewählt. Als eine seiner ersten Entscheidungen sagte er die „Wolnzacher Messe“ in 2023 ab.
Nikolaus Schuster hatte dafür kein Verständnis und entschloss sich überraschenderweise zu einem historischen Alleingang, benannte die Messe in „Holledauer Messe“ um und ging an die Organisation. Er wollte beweisen, dass er zu Unrecht abgewählt wurde und dass ein weiteres Absagen der Messe nicht zu Wolnzach passt. Die neue Führung des Gewerbeverbandes ließ Schuster gewähren, wollte aber demonstrativ nicht als Messeteilnehmer gesehen werden. Womöglich empfand sie es als peinlich, dass ein Einzelner so ein Event stemmen kann. Völlig undurchdacht bleibt die weitere Zukunft: Wird der Wolnzacher Gewerbeverband je noch eine „Wolnzacher Messe“ abhalten oder wird Schuster seine „Holledauer Messe“ in jährlichem Turnus durchziehen?
Zunächst wurde die Kunde ausgegeben, dass die „Holledauer Messe“ scheitere. Doch viele Messeteilnehmer blieben bei ihrer Zusage. In den letzten Tagen kamen noch welche hinzu. Die Unsicherheit ließ keine größere Werbung zu. Für den Donaukurier reichten zwei Wochen als Vorlauf nicht. Die „Aktion – der Hallertauer“ brachte hingegen eine Sonderseite und nun wussten es doch alle. So kamen die Besucher ab Freitag mittag. Am Samstag vormittag übertraf der Besuch den früherer Wolnzacher Gewerbeschauen. Wegen der fehlenden Modeschau flaute der Samstag ab 16 Uhr ab. Der Sonntag blieb wie üblich der Spitzentag, gerade der Nachmittag.
Fast alle Aussteller, darunter auch 6 Wolnzacher, zogen insgesamt eine positive Bilanz. Sie werden auch für die nächste „Holledauer Messe“ wieder zur Verfügung stehen. Schließlich gibt es neben der Manchinger Gewerbeschau und Miniveranstaltungen in Hohenwart und Scheyern keine Gewerbeschau mehr, der Werbeplattform des Mittelstandes. Auf der „Holledauer Messe“ fanden sich auch keine „Füllerstände“ kommunaler Einrichtungen. Schuster und seine Frau haben die Feuertaufe bestanden. Ihnen ist zu gratulieren. Volles Lob gilt den Teilnehmern, die alle schöne Stände aufbauten, allen voran Gartenbau Hofmeier, Gosseltshausen, der in der Halle einen Mustergarten aufbaute oder den Schaustellern Kreis, die ein Karusell für die Kinder aufstellten. Es wurde eine Messe für die ganze Region. ek