SarsCov2-Spätfolgen

Januar 09, 2023

Viele sprechen über Long Covid, also das Fortwirken der Krankheit nach der aktiven Infektion, wenn also der PCR-Test negativ ist. Meist sind es starke Müdigkeit gepaart mit Antriebsschwäche, es kommen aber auch echte Bewegungseinschränkungen oder Gleichgewichtsstörungen vor. In unterschiedlicher Stärke sind davon 10 % der Infizierten betroffen. Die schweren Fälle werden auf 1 % geschätzt. Für sie werden gerade eigene Therapiezentren wie z. B. an der Uni Erlangen eingerichtet. Die Erforschung der Ursachen zur Verbesserung der Therapie erfolgt in den USA. Präsident Biden hat dafür 1 Mrd. $ bereit gestellt.

Andere spüren Spätfolgen als Heiserkeit, leichte Erkältungssymptome, besonders am Morgen oder Atembeschwerden, indem sie nicht mehr so lange Sport treiben können. Das alles legt sich aber nach einigen Monaten der Beanspruchung. Hier von Long Covid zu sprechen wäre aber irreführend, da die Selbstheilungskräfte des Körpers völlig ausreichen und Long-Covid-Therapien womöglich zu hart wären. Eine weitere Veränderung aber beobachten viele Genesene: Wenn sie eine andere Infektion z. B. Schnupfen oder Grippe einfangen, verläuft sie wesentlich heftiger als vor Covid-19. Es werden dem Infizierten regelrecht die Füße weggezogen. Das muss aus dem Immunsystem erklärt werden. Die Wissenschaftler passen aber noch.

Die schlimmste Spätfolge aber ist inzwischen erklärbar. Wer eine Covid-19-Infektion durchgemacht hat, stirbt schneller an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Einerseits ist dies logisch, da das Virus Lunge und Herz befällt. Statistisch wirkt sich Covid-19 in der Übersterblichkeit aus: also den Toten, die über das Normalmaß hinausgehen. Sie liegt gerade deutlich höher ohne dass akut Patienten an Covid-19 sterben bzw. die Intensivstationen massiv beansprucht werden. Mit einer Zeitverzögerung von 1-2 Jahren sterben gerade die Patienten, die noch vor der Impfung einen schweren Verlauf durchlitten oder sog. Risikopatienten, die ein geschwächtes Herz-Kreislauf-System haben, also v.a. Ältere.

Eine andere Statistik zeigt auf die Lebenserwartung, also das durchschnittliche Sterbealter. Es sinkt gerade, unterschiedlich nach Ländern. In Deutschland resultiert in 2022 ein Jahr gesunkener Lebenserwartung, wie die Süddeutsche Zeitung in einem Artikel vom 29.11.22 schätzte. Leider fehlt in den Erhebungen noch, ob Geimpfte eine viel geringere Schädigung von Lunge und v.a. Herz erfahren. Es wäre logisch, aber statistisch wird dies erst 2024 nachweisbar.

Doch zurück zum echten Long Covid. Einmal können Schädigungen von Herz und Lunge konventionell behandelt werden, so dass die Patienten überleben, bei denen keine Schädigung von Organen feststellbar ist. Hier beginnt dann das Rätselraten, wodurch diese Störungen ausgelöst werden. Es bleibt logischerweise noch die Störung über das Gehirn übrig, die betroffen ist. Solche Phänomene sind aus anderen Krankheitsbildern bekannt. ek