Die ÖPNV-Pläne des Landkreises

Dezember 12, 2022

Vom Landratsamt wurde ein Konzept für den öffentlichen Nahverkehr erarbeitet, das nun den Prüfbehörden zugeleitet wird. Der Ist-Zustand wird darin sehr gründlich und systematisch dargelegt. So wird die Verbindung Rohrbach-Wolnzach-Mainburg aufgeführt. Sie soll so fortgesetzt werden. Ebenso minutiös werden die Schulbusse erfasst. Dieses System ist optimiert, weshalb es bei den Plänen und Ausblicken einen breiten Raum einnimmt. Bei den übrigen Vorschlägen zur Verbesserung des ÖPNVs wird es freilich dünne. Immerhin ist für Wolnzach eine feste Linie nach Schweitenkirchen geplant, ansonsten wird die Zugtrasse als ÖPNV-Mittel eingesetzt, um sich in der Nord-Süd-Achse zu bewegen.

Als großer Wurf wird der Vorschlag dargestellt, mit Ruf-Bussen vermehrt zu arbeiten. Wir kennen dies aus der Anbindung Rohrbach-Wolnzach. Schließlich blieb ja nur eine verbilligte Taxifahrt übrig. Auch um sie ist es sehr ruhig geworden. Ruf-Busse klingen vernünftig, haben aber die Tendenz des Versandens, wenn kein echtes Management dahintersteckt. Es läge näher, die Transportbedürfnisse komplett zu erfassen und zu lösen. So müssen minderjährige Auszubildende von ihrem Wohnort zum Ausbildungsbetrieb gebracht werden. Andere suchen die Anbindung zum Bahnhof, um in die Arbeit hin und zurück zu kommen. Hier ist Privatinitiative bisher schon groß geschrieben. Dieses System stützt sich selbst und versandet nicht.

Auch gehören alle Zentren doch mit einer festen Buslinie verbunden wie z.B. Wolnzach mit Geisenfeld. Wenn sie steht, richten sich die Fahrgäste auf sie ein z.B. für Notariatstermine. Allerdings bedarf es dann zweier Linien, eine für die Hin- und die zweite für die Rückfahrt. Manche Anbindungen könnten vermehrt durch Leih-Roller oder –Bikes geschaffen werden. Dann müssen die Radwege ins System des ÖPNVs aufgenommen werden. Generell sollten neue Bausteine neben Bus und Bahn angedacht werden. Sie gäbe es schon jetzt zu diskutieren.
Dabei sollte auf die Grundziele des ÖPNVs zurückgegriffen werden: Leute zu transportieren, die kein Auto, aber Ziele zu erreichen haben. Neu kam dann die Klimadimension dazu: Also möglichst viel Verkehr von der Straße auf die Schiene bzw. vom PKW auf den Bus zu verlegen, um CO2-Ausstoß einzusparen. Wenn aber der CO2-Ausstoß durch Elektroantriebe und „synthetische“ Kraftstoffe auf Null gedrückt wird, erübrigt sich das zweite Ziel.

Beim 1. Ziel spielt die Wirtschaftlichkeit entscheidend mit. Busse sind teuer im Unterhalt, v. a. wenn die Passagierzahlen zu gering sind. Aber es könnten Schulbusse auch für Azubis zur Verfügung stehen, womit keine zusätzlichen Kosten anfielen. Eine Mobilitätsreserve stellen Leihfahrzeuge dar. Es könnte eine gewisse Zahl in unterschiedlicher Größe pro Ort vorgehalten werden. Sie brauchen zwar einen Fahrer mit Führerschein, aber wenigstens besteht die Grundversorgung. Hier müssen Erfahrungen gesammelt werden. Evtl. gibt es Leihfahrer, die ähnlich wie Taxifahrer zur Verfügung stehen, z.B. Frührentner, die eine Aufgabe suchen. ek