Die Corona-Einschränkungen liegen hinter uns. Bis zum Herbst können wir ein normales Leben führen, die Gewerbebetriebe sich erholen. Wie sehr haben wir uns dies gewünscht. Trotz der Lockerungen sinken die Zahl der Covid-Patienten, die ins Krankenhaus eingeliefert werden und die Zahl der Corona-Toten pro Tag. Die Epidemie ist bei uns also beendet. Wären nicht die gestörten Lieferketten und der Ukraine-Krieg mit einem drohenden Gasembargo, könnten wir uns darüber richtig freuen.
Wir hatten auch Einbußen unserer Lebensqualität im Markt hinzunehmen: Schreibwaren Bäck fehlt und kann durch Internetangebote nicht ausgeglichen werden. Auch die Nepomuk Stub’n als Ausgehziel wird vermisst. Dass das Lokal hinter dem Hopfenmuseum, ehemals Pino, untergegangen ist, war noch zu verkraften, denn das neue „Da Livio“ schließt diese Lücke. Das Hotel Hallertau wurde in betreutes Wohnen überführt. Hier trifft es den Tourismus, dessen Aufbau uns noch viel Engagement abverlangt. Die Sahins wollen die Muck’s Bar verkaufen. Hoffentlich findet sich ein Übernehmer,
der diese Bar so engagiert fortführt.
Dass NKD in Wolnzach aufgibt, trifft Haushalte mit geringem Einkommen. Doch an der Hopfenstraße entstanden Alternativen, die sich nun über mehr Kunden freuen können. Es bestünde nun aber die große Gelegenheit, mitten im Ort einen Grundversorger wie Edeka express oder Rewe zu bekommen, vor allem für die ältere Laufkundschaft. Der Edeka an der Hopfenstraße ist für Motorisierte ein Einkaufsparadies, aber für Kunden ohne Auto oder Rad für den täglichen Bedarf zu weit vom Zentrum.
Vielleicht finden sich neue Gewerbetreibende, die Wolnzach ihr Engagement schenken? Womöglich müssen wir mehr für das Ortsmarketing unternehmen. Die Lebensqualitäten sind heraus zu arbeiten, zu pflegen und zu kommunizieren. Wir müssen hinter dem stehen, was wir haben, und es hegen. So könnten fünf Punkte als Identitätsbestimmung gefunden werden. Für jeden würde ein eigenes Plakat gestaltet mit Slogan. Im Internet und als Werbebroschüre wird dann zu jedem Punkt in die Tiefe gegangen mit Details, die womöglich besichtigt werden können. Am Beispiel Hopfen wären dies das Dt. Hopfenmuseum, der Hopfenlehrpfad, die Hüller Hopfenforschung, das Haus des Hopfens, der spezialisierte Landmaschinenhandel und die Hopfenpartnerstadt Poperinge.
Andere Themenkomplexe wären die 5000 Jahre Siedlungsgeschichte mit vielen Funden, zwei Schlössern, historischem Festzug, Bedeutung als Markt bis hin zu den Tagen der offenen Türen oder als Bierbrauort mit den zwei Brauereien, den Brauereikellern und dem Hallertauer Volksfest bis zum Brauer-Detail im Maibaum oder als Genussort mit Auszeichnung, Spargelanbau, Hofläden, Gastronomie, Biergärten, Spezialitäten wie Hopfengeräuchertes oder Schokolade, Wildwochen, Wirtefest u.v.m. Mit einem Fokus würden sich diese Details stärker entwickeln und mehren. Auch die Kultur (Händemuseum, Musik, Kunst bis Gymnasium) und das Schwimmbad ließen sich gut
bewerben. ek