Putins Pläne

Mai 16, 2022

Vom Ukraine-Krieg bekommen wir nur bruchstückhafte Informationen. Eine Beurteilung der Gesamtlage fällt schwer. Von einer amerikanischen Militärbasis erfuhr ein Wolnzacher, dass die USA für sich beanspruchen, die „Moskwa“, das Leitschiff der russischen Schwarzmeerflotte versenkt zu haben. Womöglich dienen die 60 Milliarden, die Biden für die Unterstützung der Ukraine postulierte, auch eigenen militärischen Aktivitäten? Offensichtlich traut sich Putin nicht, die USA zur Kriegspartei zu erklären, was die Machtverhältnisse ausdrückt.

Der 9. Mai brachte keine verbale Verschärfung des Ukraine-Kriegs, aber seine ideologische Rechtfertigung zur Absicherung Putins in der russischen Bevölkerung. So kann Putin ungehindert weiter morden lassen. Die Ukraine verteidigt sich überraschend stark. Das kann nicht nur von der Tapferkeit der ukrainischen Soldaten kommen, sondern muss auch auf waffentechnischen Grundlagen aufbauen. Haben die USA mehr Waffen gebunkert, als wir wissen? Im Gegensatz zu Deutschland diskutieren andere Länder nicht offen, welche Waffen sie wann an die Ukraine liefern. Deshalb zerstören nun die Russen die Bahnverbindungen nach dem Westen, um die deutschen Waffenlieferungen zu verhindern. Das Verhindert aber auch ein Eindringen Russlands in die Ukraine.

Was sehr zu denken gibt, ist der Einsatz von Hochgeschwindigkeitsraketen zum Bombardement von Odessa. Diese Raketen können auch Atomsprengköpfe tragen. Für ein normales Bombardement sind sie viel zu teuer. Ihr Einsatz dient also, dieses Waffensystem zu erproben und zu verbessern. Damit ist bewiesen, dass sie bald Atomsprengköpfe tragen werden. Putin will die Ukraine zur Kapitulation treiben und rechnet sich aus, dass er dies mit Atombomben auf die Ukraine erreichen würde. Mit konventionellen Mitteln wird dies kaum noch gelingen, auch wenn Russland laufend Waffen nachproduziert.

Im Süden der Ukraine lagern noch große Getreidebestände. Putin will sie erobern und in den Weltmarkt bringen, zudem die Preise stark gestiegen sind, ja eine Panik in der Welt sich entfachte, dass es große Hungersnot geben wird. Die Ukraine hat immerhin 75 % des Bodens neu bewirtschaftet. Es könnten also Dreiviertel der üblichen Getreidemengen geliefert werden, wenn es gelingt, sie zu verschiffen. Deshalb muss Odessa wie Mariupol von den Russen eingenommen werden, ja der westlichen Ukraine der Meerzugang verwehrt werden. Der Ukraine fehlen dann auch wichtige Devisen.

Derweil warnt IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Manfred Gößl vor den Folgen eines Gasembargos für die bayerische und deutsche Wirtschaft. Die Energieabhängigkeit von Russland sei nicht mit Worten zu beseitigen. Große Lieferkettenstörungen würden die deutsche Industrie abstürzen lassen. Viele Unternehmen blicken deshalb sehr pessimistisch in die nächsten Kriegsmonate. Das Gas ist Putins stärkste Waffe und er wird sehr gut mit ihr kalkulieren zwischen Schädigung des Nachschubs der Ukraine über eine deutsche „Kriegswirtschaft“ und der Finanzierung seines sehr teuren Kriegs aus den Gaseinnahmen. Gibt es daraus ein zeitliches Optimum eines Gasembargos? Es würde aber die USA nicht treffen. Sind die USA die Hauptprofiteure des Ukraine-Kriegs? Wird deshalb Putin nicht liquidiert? ek