Der erste Tag der offenen Türen, gestern, nach eineinhalb Jahren hätte besser nicht laufen können. Gerade von auswärts wie Au kam es zu Staus bei der Einfahrt in den Markt. Dort sitzen auch schon die wichtigsten Besuchspunkte für die Landwirte der Hallertau: die Landtechnik-Matadore Wallner und Reith. Sie feierten den ausgefallenen Gallimarkt nach. Und die Gäste und Kunden kamen zu Hauf. Ein gutes Hopfenjahr, beim Alpha sogar Spitzenjahr, bestärkt die Pflanzer, in bessere Technik zu investieren. Welch ein Fehler war es, den Gallimarkt abzublasen. So wurde in Wolnzach alles nachgeholt.
Das Wetter tat das Seine. Gleißender Sonnenschein trieb die Besucher aus den Häusern: auf nach Wolnzach, wo immer etwas los ist! Auch die Fieranten ließen sich nicht bitten. Die Stände reichten bis zum Preysings‘, ehemals San Marco. Und die Besucher kauften ein. Selbst beim Bäcker Hackner bildete sich eine Schlange wie vor manchen Ständen. Es zeigten sich auch neue Anbieter wie von Luftreinigungsgeräten oder der Hopfenprosecco aus Au. Wolnzach wurde seiner historischen Marktfunktion voll gerecht. Seit 1000 Jahren werden spezielle Markttage abgehalten. Gestern war so einer.
So trugen Besucher kistenweise Gemüse zu den Autos. Manche mussten dazu weit laufen. Denn das Parkplatzangebot auf dem Volksfestplatz war schnell ausgeschöpft. Aber jeder fand dann doch einen Weg, sein Auto abzustellen. Wie immer bei den Wolnzacher Tagen der offenen Türen im Oktober. Ohne Motorisierung wäre es nicht so gelaufen. Beim Gang durch die volle Preysingstraße lag das Verhältnis Wolnzacher zu Gästen bei 1:5. Nikolaus Schuster, Gewerbeverbandsvorsitzender, strahlte wie die Sonne. Auf so einen Tag mussten die Wolnzacher Geschäftsleute viel zu lange warten. Aber dann läuft es gleich wieder wie vor dem Knock-down. Die Leute zeigten keine Berührungsängste. Nur ganz wenige trugen Masken. Andererseits stauten sich die Besucher in den Straßen nicht. Es blieb immer der infektologisch notwendige Abstand. Nein, am 24. Oktober steckte sich niemand an. Auch die UV-Strahlen der Sonne sorgten dafür.
Selbst beim EDEKA fanden sich Käufer. Es ist ja ein Wagnis, in dieser Größe weit weg vom Ortskern zu öffnen. Aber es kam ein normaler Nachmittag für die „Lebensmittelliebner“ heraus. Die Geschäftsleute in Zentrum denken schon an die Weihnachtseinkäufe. Es war nötig, dass Wolnzach rechtzeitig zurück kommt. Die Fußgängerzonen der Großstädte warten noch auf diese Normalität. So blickt der Wolnzacher Gewerbeverband nun auf den nächsten Tag der offenen Tür, am 28.November, der erfahrungsgemäß verhaltener abläuft, aber den idealen Einstieg in die Weihnachtseinkäufe bringt. Und einen Wolnzacher Christkindlmarkt soll es heuer auch wieder geben. Wolnzach hat die Krise überwunden. ek