Standortmarketing

September 20, 2021

Letzten Mittwoch lud der Bund der Selbständigen, die Mutterorganisation der örtlichen Gewerbeverbände, alle Vorsitzenden ins Wolnzacher Hopfenmuseum ein zum Arbeitstreffen über die Entwicklung des jeweiligen Standorts. Experte Christian Klotz hatte einen tollen Vortrag vorbereitet, dem dann zwei Workshops folgten, in dem die Teilnehmer speziellen Fragestellungen nachgehen sollten. Voraus gingen Begrüßungen des Hauptgeschäftsführers Michael Forster, der Präsidentin Gagy Scherz, Bürgermeister Jens Machold und vom Wolnzacher Gewerbeverbandsvorsitzenden Nikolaus Schuster. Die einen freuten sich, Gastgeber zu sein, die anderen sich im Herzen Bayerns zu treffen.

Klotz verwies darauf, dass immer noch 85 % aller Handelsgeschäfte in der Stadt angesiedelt seien. Die Zukunft werde aber nur erfolgreich, wenn auf Veränderungen reagiert würde. Deshalb schlug er das Vorgehen in sieben Schritten vor:

1) Analyse: Wo stehen wir, wo liegen unsere Probleme, wo sind die Menschen?
2) Vision 2040: Wo wollen wir hin (Zukunftsbild, Leitbild, Strategie)?
3) Unsere DNA: Wer sind wir (Alleinstellung/Stärken, Märkte, Leben)?
4) Information: Diskussionen/Gespräche suchen, intern und extern, die Bevölkerung und Politik von 2) begeistern.
5) Regeln festlegen: die Bühne, das Zentrum bestimmen, sich darauf spezialisieren.
6) Den Rahmen abstecken: die Strukturen beachten, Wirtschaftsförderung? Das Rathaus muss immer miteingebunden sein.
7) Tun: Die Ideen leben, die Kräfte bündeln, andere mitreißen und dem Weg gehen. Auf Neid nichts geben.

Es sei auch wichtig, die Säulen des Standorts richtig zu erfassen: Gastronomie, Dienstleistungen, Handel, Industrie, Handwerk/Gewerbe, Landwirtschaft und Tourismus. Das Vorgehen Klotz‘ entspricht Management-Prinzipien. Insofern unterscheidet sich eine Ortsentwicklung nicht viel von einer Markteinführung eines neuen Produkts eines Industrieunternehmens.

Wolnzach hat ja schon mehrere Ansätze zur Ortsentwicklung durchlaufen. Immerhin ist daraus die Marktservice-Einrichtung entstanden, ein ständiger Motor für Leben und Verschönerung des Marktes in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverband. So wäre es nun aber an der Zeit, die Schritte 1-7 zu erneuern. ek