Geschafft! Der Wolnzacher Volksfestausschuss genehmigte letzten Donnerstag doch ein Biergarten-Volksfest vom 6. bis 15. August. 400 Plätze werden vorgehalten. Mehr gebe die Fläche nicht her. Hier staunt der Fachmann/-frau.
Natürlich sind die Abstände zwischen den Tischen einzuhalten und an einem Tisch sollten höchstens 2 + 2 Gäste sitzen oder ein geschlossener Hausstand. Ansonsten gilt die Höchstgrenze von 500. Aber darüber kann ja noch mit dem Landratsamt gesprochen werden. Womöglich geistern dann auch noch begrenzende Inzidenzwerte herum, wie wenn die Ilmtalklinik viele Corona-Patienten hätte?Es muss also mit Hirn und nicht nur mit Paragraphen gearbeitet werden. Die bayerische Staatsregierung wollte hierzu ein neues Konzept in der nächsten Woche vorstellen.
Das Biergarten-Volksfest hat auch schon einen Namen: „Volksfesterl“. Doch den sollten wir schnell wieder begraben, klingt er doch abwertend. Wenigstens wird das Wirte-Volksfest bleiben. Zusammen kommt dann schon eine durchaus charmante Lösung heraus. Warum taufen wir das Ganze nicht einfach „Wolnzacher Volksfest 21“ im Gegensatz zum somit üblichen „Hallertauer Volksfest“ – das ja eigentlich auch im Außenbereich klein ist im Vergleich zum „Gallimarkt“ oder dem „Pfaffenhofener Volksfest“? Die Pfaffenhofener legten sich immerhin auf 1000 Gäste fest, obwohl ihr Volksfestplatz höchstens doppelt so groß ist. Es kommt halt nur auf das Ziehen der Grenzen an.
Die Urban-Chestnut-Brauerei wird ihr Superfestbier nur beim Bürgerbräu ausschenken und dort ein Brauereifest abhalten. Damit befördert sie das Konzept des Wirthaus-Volksfestes – aber passend! So kommt schon richtig Stimmung auf. Es wird auch Volksmusik beim „Wolnzacher Volksfest 21“ gespielt – bis 21.30 Uhr, was auch Sinn gibt, wenn das Volksfest um 22 schließt bzw. den Ausschank einstellt. Wichtig ist, dass die Musik ein herrliches Erlebnis schafft. Womöglich bereitet das „Wolnzacher Volksfest 21“ auch für zukünftige Volksfeste einen wesentlich größeren Biergarten mit eigener Musik vor, quasi eine intime Wiesn? Aus der Not geboren, zum Abstand mahnend. Denn so in die vollen wie früher wird
es auch 2022 nicht gehen können. Es wird auch von den Gästen nicht gewünscht, die immer noch Ansteckungs-angst hegen. Corona wird uns noch Jahre begleiten.
Bei der Bewirtung wird es diesen August schon normal zugehen. Bis 22 Uhr haben auch sonst die Gäste gegessen und es wird an die Tische serviert – mit richtigen Bedienungen. Für die Schausteller sollen keine Standgebühren erhoben werden. Danke Markt Wolnzach! Diese Branche litt so sehr unter den Corona-Beschränkungen, dass sie diese Großzügigkeit verdient hat. Bei 400 oder 500 Gästen lässt sich sowieso nicht so viel einspielen wie beim normalen Hallertauer Volksfest. Es wird auch weniger Buden und Fahrgeschäfte geben. Ein Autoscooter passt nicht zur beschaulichen Volksmusik bzw. einem Biergarten. Aber für die Kinder kann ja nachmittags schon begonnen werden, also wo die 400 Besucher sowieso nicht zusammen kommen. Wir sollten bemüht sein, so viel Normalität wie möglich zuzulassen. Masken müssen vor den Buden getragen werden und Abstände sind einzuhalten. Das genügt doch. Am wichtigsten wird die Wetterlage sein. Bestellen wir also den typischen Hitzesommer für diese zwei Wochen. Und vielleicht laden wir auch die Poperinger ganz informell ein? ek