Mit Solar keine echte Stromwende

Juli 28, 2021

Ministerpräsident Markus Söder schwang sich zu einer Regierungserklärung pro Klimaschutz auf. Zuvor war das von Umweltminister Thorsten Glauber vorgelegte Klimagesetz monatelang zurück gehalten worden. Nun, mit den Naturkatastrophen durch ganz Deutschland, in denen die Folgen des Klimawandels unübersehbar geworden sind, bekennt sich Söder zu diesem Gesetzesentwurf, ja will sogar noch mehr Ehrgeiz hineinmischen, indem Bayern bis 2040 CO2-neutral werden soll. Der Wunsch: noch mehr Photovoltaik auf die Dächer.

Doch niemand in der Politik hat bisher eingesehen, dass Photovoltaik als Stromquelle für ein Industrieland eigentlich ungeeignet ist. Wir erwarten Versorgungssicherheit, d.h. Strom immer und überall zu haben, wo er benötigt wird. Die Sonnenenergie hat aber den klaren Nachteil, nur tagsüber verfügbar zu sein. Im Winter ist in unseren Breitengraden die Ausbeute so gering, dass von November bis März auf die Sonnenenergie nicht gesetzt werden kann: gerade mal 5 % des Sommerstroms werden erreicht. Die Sonne scheint bei uns generell nicht so stark wie in südlichen Ländern, also der Wirkungsgrad ist geringer bzw. die Kosten pro Kwh sind höher, um nicht zu sagen, sie sind zu teuer.

Subventionierung als Anlauffinanzierung ist heute Standard. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass danach die Förderung wegfallen soll/muss, also Solarstrom keine finanzielle Unterstützung bekommen soll. Wer heute den Wegfall der EEG-Umlage fordert, muss also die Förderung des Solarstroms beenden. Damit wird Strom aus Photovoltaik-Anlagen zum Spielball des Marktes. Würde im Sommer wirklich mehr Strom nachgefragt, wäre der Markt bereit, für den Solarstrom den üblichen Preis zu zahlen, also 3-5 Cent pro Kwh. Da wir aber relativ wenige Klimaanlagen in Deutschland bestromen müssen, fällt im Sommer kein Sonderstrombedarf in Deutschland an. Damit sinkt der Preis für den Sonderstrom Solar auf Null. Bei einer Überproduktion wird Strom in die Nachbarländer exportiert. Dafür muss bezahlt werden. Womöglich vernichten sie ihn dafür. Es wäre billiger, ihn selbst zu vernichten.

Photovoltaik eignet sich nur als Nischenstrom z.B. um in der Dritten Welt etwas zu bewegen. Die Speicherung in Wasserstoff (über die Elektrolyse) ist zwar möglich, aber viel zu teuer. Auch bei der Rückgewinnung des Stroms aus Wasserstoff (Brennstoffzellen) bleibt das Wirkungsgradproblem. Solarstrom bräuchte eine sehr wirtschaftliche Batteriespeicherung. Nur gespeichert kann er strategisch eingesetzt werden. Dann steht er rund um die Uhr und unabhängig von Jahreszeiten zur Verfügung. Bislang rechnet sich das nicht einmal für den gewerblichen Gebrauch. Warum sollen alle Gewerbeneutralen Solarpaneele auf ihren Dächern aufbringen müssen? ek