Mark Harrington eingetroffen

Juli 07, 2021

Zwei größere Werke zieren den Wartebereich des Testzentrums im Hopfenmuseum. 11 weitere Werke finden sich im Rathauskeller, der dank der Corona-Umstände dem Künstler zur Verfügung gestellt wurde. Früher fanden dort ja viele Kunstausstellungen statt, sogar noch vor der Renovierung. Dass er so schön hergerichtet wurde, wurde seiner kulturellen Aufgabe gezollt, die bis zum Trauraum reichte. Dann kam die Verteilung der Tafel-Nahrungsmittel dorthin und er diente als Fahrrad-Garage der Gemeinde-Mitarbeiter. Für die Zeit der Harrington-Ausstellung soll er so ordentlich wie möglich
gehalten werden.

Der Künstler Mark Harrington lebt seit mehr als 20 Jahren im bayerischen Oberland. Heute hat er sein Atelier in Mooseurach, Gemeinde Königsdorf, zwischen Benediktbeuern und Beuerberg. Alle Werke sind auf den ersten Blick als seine zu erkennen: frei gemalte Linien, meist horizontal, die wie Wellen eines virtuellen Sees wirken. Sie liegen immer auf Tafeln. In der Kombination von Tafeln wählt Harrington eine andere Färbung. Doch es gibt auch zwei schwarze Tafeln nebeneinander. Kein anderer Künstler malt und formt so wie er. Damit kommt etwas Sakrales in seine Kunst. In der Deutung sehen manche Betrachter Lebenswege oder Schicksale. Viele internationale Ausstellungen prägen auch den Preis seiner Arbeiten. Harrington kann sich mit Zeniuk und Kneffel messen. Typisch britisch, obwohl in Kalifornien geboren, erachtete er es nie für nötig, Deutsch zu sprechen. Sein Englisch ist so klar, dass er auch mit geringen Englischkenntnissen verstanden wird.

Nun ist dieser Mark Harrington in Wolnzach. Eine Katalogproduktion in 2020 beim Medienhaus Kastner führte ihn in den Markt. Er verliebte sich spontan in das Ensemble des Marien- und Marktplatzes. So fiel es nicht schwer, ihn für eine Ausstellung ebenda zu gewinnen. Alle Werke hängte er selbst auf. Es entstand eine brillante Schau seiner Bilder. Normalerweise liebt er große Formate. Doch die Kleinteiligkeit des Rathauskellers zwang ihn, in kleine Formate zu gehen. Er arbeitete bis letzte Woche an ihnen. Sie sind nicht nur erschwinglich für den ambitionierten Sammler, sie bekamen auch viel Kraft und zeigen Konzentration auf das Wesentliche.

Die Vernissage fand letzten Freitag vor dem Hopfenmuseum statt. Rund 250 Gäste kamen, viele aus München, sogar Bayernarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt mit Gattin Karin fand unter ihnen. Die lange Zeit des Stillstands der Kultur entlud sich mit Präsenz und Feierlichkeit. Das Wetter gesellte sich mit wärmendem Sonnenschein und blauem Himmel hinzu, ließ das Glücksgefühl überlaufen. Auf der Bühne standen die „Gunmen“ aus Vohburg/Ingolstdt mit Sänger „Dackel“ Hirmer. Trotz langen Spielpausen zauberten sie die passende Musik zur Kunst-Party. Mit der Barbecue-Bewirtung von Robert Oberhofer und Christian Kroiß (Zeidlmaier) gelang es auch, einen kulinarischen Anspruch umzusetzen. Die Gäste erlebten Wolnzach von der schönsten Seite. Niemand störte sich am Testzentrum des Hopfenmuseums. Der Rathauskeller glich alles aus. Der Weg dorthin sorgte für Aufnahmefähigkeit des Kunsteindrucks und für die nötige Vereinzelung aus Hygienegründen.

Covid-19 wurde am Freitagabend überwunden. So soll es bleiben. Im September wird Gerd Dengler seine neueste Kunst zeigen. Bis dahin regiert Mark Harrington den Markt. Wer die Kunst im Rathauskeller besichtigen will, gelangt dorthin über den Haupteingang des Rathauses, der in den Bürostunden wieder geöffnet ist oder per Terminvereinbarung zur Besichtigung (08442/9253-0) ek