Regelmäßig erscheinen im Bayern-Teil der Süddeutschen Zeitung Einladungen eine Region zu besuchen und kennen zu lernen. Eine ganze Seite mit 6 – 7 Bildern ist dem Verlag diese Heimatkunde wert. Und plötzlich findet sich letzten Dienstag darin auch Wolnzach und die Hallertau. Viel wird zum Hopfen und zum gegenwärtigen Anleiten erklärt. Das Hopfenmuseum wird gelobt und gewürdigt. Auch der Blick vom Marienplatz auf Rathaus und Pfarrkirche mit Turm darf nicht fehlen. Richtig schade, dass das Museum noch geschlossen ist. Als Gegenpart wurde der Markt Au gewählt. Von ihm wird aber nur ein Bild von der Fassade des Rathauses gezeigt. Dafür umso mehr die Brauerei und der Schlossbiergarten gelobt.
Mit dem Rad soll die Hopfentour von Wolnzach nach Au und darüberhinaus angetreten werden: Pfaffenhofen, Nandlstadt, Rottenburg a. d. Laaber und Neustadt/Donau gehören auch dazu. 170 km sind es insgesamt. Es wird von ständigem Auf und Ab in den Hügeln berichtet. Doch sie sind nicht steil und deshalb auch ohne E-Bike zu meistern. Interessant ist diese Perspektive schon, zumal sie die vorhergegangenen 13 Ausflugsschilderungen nicht so speziell hatten. Für die lokale Tourismusförderung ein Wink. Dazu passt, dass sich der Wolnzacher Gemeinderat gerade mit einer Radvermietung vom Hopfenmuseum aus befasst.
Aus der Perspektive des Rads wird auch der Titel des Artikels „Durch die grüne Säulenhalle“ verständlich. Mit dem Auto wird der Hopfengarten so schnell passiert, dass die Erhabenheit der Hopfensäulen nicht erfassbar wird. Zu Fuß verliert man sich zwischen den Gärten. Das Rad schafft also auch neue Erlebniswelten. Nachzulesen ist der Artikel im Internet, wo sich auch die 13 Vorbeiträge finden unter www.sz.de/ausflug 2. Die SZ spricht von einem „digitalen Kiosk“, das Ganze wird zum Dossier „Urlaub daheim“. Passend zu den Einschränkungen von Corona.
Der Blick von außen auf unseren Markt bereichert. Was für uns selbstverständlich geworden ist, erfährt eine Wertschätzung. Matthias Köpf, der Autor, versuchte nicht, einen Fremdenführer in seinen Artikel hineinzupacken oder den Hopfen wie im Museum allumfassend darzustellen. Es sollte bewusst ein Frühjahrsausflug bleiben, unseren Blick auf Rapsfelder und die noch nackten Hopfenfelder richten. Dann kommt Lust auf, diese Tour selbst anzutreten, die Schönheit der „bayerischen Toskana“ zu erfahren. Diese Selbstbestimmung der Hallertauer Identität ergibt sich durch bewusstes Befahren. Sie können auch neue Wege wählen, wie z.B. Attenkirchen nach Volkenschwand, also an der Kante des Hopfenbaus. Der Beitrag zeigt aber auch, wie wichtig eigene Radwege inzwischen für Tourismus und internen Transport geworden sind. Sie können auch für E-Roller herhalten. Wäre doch eine geile Sache, die Hopfentour mit dem E-Roller abzufahren.
Wir brauchen also auch E-Roller zur Vermietung am Hopfenmuseum. ek