Keine CO2-Emissionen bis 2030 möglich

Februar 24, 2021

Zumindest Europa und die meisten Bürger Amerikas haben begriffen, dass der Klimaschutz noch viel wichtiger zu nehmen ist als eine Pandemie. Wenn die Ziele des Pariser Abkommens nicht erreicht werden, gibt es tausendfach größere Schäden, ja ist ein normales Leben nicht mehr möglich. Da ist es ein Wink des Schicksals, wenn in Texas die Wasserleitungen einfrieren. Aber die Langfristigkeit der Folgen lässt die Politik mit ihren kurzen Wahlzyklen immer wieder die Klimaziele verschieben. Diese Denke und diese Ziele führen also in die Katastrophe. Vielmehr muss heute alles unternommen werden, um keine weiteren CO2-Emissionen in die Atmosphäre zuzulassen. Nach der Meisterung der Corona-Pandemie muss dies mit neuem Schwung angegangen werden, wobei Europa die Vorreiter-Rolle einnimmt und normativ auf den Rest der Welt einwirkt.

Wir sind heute technologisch in der Lage, alle CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Kohle, Öl, Gas und Holz zu eliminieren. Es müssten also Kohlekraftwerke nicht abgeschaltet, sondern nur in den nächsten
3 Jahren CO2-emissionfrei nachgerüstet werden. Das gilt für alle Ölheizungen und alle Fahrzeuge mit Verbrennern. Diese Techniken kommen in Österreich bereits bei Hackschnitzelanlagen in Einsatz. Beim Nachrüsten des Verkehrs sind lediglich zwei Millionen Euro nötig, die Katalysatoren produktionsreif werden zu lassen. Natürlich die Einbauvarianten pro Fahrzeug sind lediglich zu entwickeln und kosten irgendwann in Summe Milliarden, aber die kommen über den Markt zurück. Es wird nämlich ein weltweites Konjunkturprogramm damit entfacht. Von der EU stehen die Milliarden bereit.

Es geht auch nicht mit den EU-Mitteln um ein Fischen von Möglichkeiten, wie die Wirtschaft unterstützt werden kann. Wir wären dann bei der ineffektiven Planwirtschaft. Vielmehr muss die Politik die Emissionen an CO2 so schnell verteuern, dass das Nachrüsten ökonomisch sinnvoll wird. Der viel gelobte Emissionshandel geht in diese Richtung, v.a. wenn die Konzessionen jedes Jahr um 20 % reduziert werden. Natürlich müssen die USA mit ins Boot genommen werden. Dann erreichen wir über das Mercosur-Handelsabkommen auch schnell Südamerika. Jedes Handelsabkommen mit der EU, dem größten Markt der Welt, muss an Umweltstandards gekoppelt sein, sprich den Emissionshandel.

Letzte Woche diskutierten im Wirtschaftsbeirat Bayern die Industriespitzen mit der Politik und Wissenschaft die Probleme der Transformation weg von CO2-Emissionen. Die Forderungen und Lösungen waren vernichtend. So bräuchte die Chemie in Deutschland so viel Strom wie Deutschland heute verbraucht. Dabei soll der Steuerzahler den Strom für die Industrie subventionieren. Denn der Strom aus Gasverbrennung wird teurer als der aus Kohle. Beim grünen Wasserstoff wird nur an die Elektrolyse gedacht, natürlich aus Sonnen- und Windkraft. Schließlich kam Prof. Sinn zum Ergebnis, dass nur noch Atomenergie ökologisch Sinn mache und wirtschaftlich sei. Doch Atomenergie sei politisch in Deutschland nicht mehr durchsetzbar. So bleibt nur noch die Kernfusionsenergie. Doch hier hat Deutschland noch ein Informationsdefizit und den Zug schon fast verschlafen. Die USA werden hier das Zepter führen wie bei der Digitalisierung. ek