Nach 10 Jahren guter Konjunktur und des positiven Wachstums Deutschlands erlebte Deutschland, Europa, die ganze Welt einen Einbruch der Wirtschaft, wie er unvorstellbar war. Als Exportnation leidet Deutschland mit allen Ländern, die von Corona betroffen sind. Die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten zeigte sich offen. Es gab noch nie landesweit Geschäfts- und Gastronomieschließungen, Ausgangssperren und Reiseverbote. Schulen und Unis versuchten digitalen Unterricht. Die Kitakinder mussten von den Eltern betreut werden, wobei dann das Home-Office beeinträchtigt war. Es kam zu Hamsterkäufen. Deutschland hortete Klopapier wie keine andere Nation.
Wir gewöhnen uns an das Tragen von Masken und das Einhalten von 1,5 Meter Abstand in Geschäften und öffentlichen Einrichtungen. Der Flugverkehr kam gänzlich für 2 Monate zum Erliegen. Quarantänen trafen Rückkehrer und verhinderten Grenzüberschreitungen. Die Zahl an Infizierten und Toten sank im Frühsommer schnell. Mit Verzögerung kam es zu Lockerungen. Geschäfte, Gaststätten, Hotels und Kultureinrichtungen durften unter Hygieneauflagen wieder öffnen. Die 2. Welle schien eine theoretische Überlegung zu sein. Bis sie nach den Sommerferien anlief. Volksfeste, Messen und Großveranstaltungen schafften es so auch nicht mehr, zurück zu kehren.
Die 2. Welle schlug voll durch. Ein Abklingen der Infektionen trat nicht ein. So
wurden wieder Hotels, Gaststätten und Kultureinrichtungen Anfang November geschlossen. Der Staat versucht sich in finanziellen Ausgleichen. Doch die dauern viel länger als angekündigt. Die Staatsverschuldungen explodieren. Gut, dass die Zinsen am Boden liegen. Doch den Infektionen war mit einem leichten Lockdown nicht beizukommen. Schließlich mussten auch Einzelhandel, Friseure, Nagelstudios und Schulen/Kitas schließen. Nächtliche Ausgangssperren und Verbot des Alkoholkonsums im Freien wurden verhängt, auch wenn keiner versteht warum. Es waren die privaten Partys und Treffen, die immer wieder Hotspots nach sich zogen. Inzidenzwerte von über 200 Infektionen in 7 Tagen pro 100.000 Einwohner konnte sich in der 1. Welle niemand vorstellen. Und nun sinken die Zahlen nicht!
Die Wirtschaft forderte nach den Wiedereröffnungen, dass es einen 2. Lockdown nicht geben dürfe. Schon durch die Schließungen ab März sank das Bruttosozialprodukt um mehr als 5 Prozent. Der November- und Dezember-Lockdown ist noch nicht eingerechnet. Doch die Kliniken auch in Deutschland geraten an ihre Kapazitätsgrenzen. Es fehlt an Betreuungspersonal. Überraschend schnell schafft es BioNTech mit Pfizer, einen Impfstoff gegen Sars-CoV-2 zugelassen zu bekommen. Deutschland kehrt in die Weltelite der Medizin zurück. In Impfungen werden Milliarden investiert. An die gleichzeitige Förderung der Erforschung von Medikamenten gegen Covid-19 denkt bis Dezember niemand. So musste es zu hohen Todeszahlen kommen.
Vor den Horrorzahlen aus der Pandemie tritt der Brexit als großes Problem zurück. Doch irgendwie kommt es dann doch zu einem provisorischen Handelsabkommen. Warum also aufregen? Die Coronakrise lässt Joe Biden bei den US-Wahlen gewinnen. Europa und China atmen auf. Doch zu einer echten Entspannung kommt es erst, wenn Biden ins Weiße Haus einzieht. Wenigstens konnte Deutschland eine gute Hopfenernte aufweisen. China erholte sich sehr schnell von der Epidemie. Dort gibt es keine 2. Welle. Ausländer dürfen aber nicht einreisen. Wenn wir dies gegenüber den Chinesen ab Dezember praktiziert hätten, hätte es beim Rest der Welt keine Pandemie gegeben. So einfach hätte das
Desaster aufgehalten werden können. Wenn all die Schulden zur Rettung des Klimas aufgenommen worden wären, gelänge es, das 1,5-Grad-Ziel noch zu erreichen. Doch kein Staat ist bereit dazu. Dabei wird der Klimawandel noch viel mehr Tote fordern, als es Sars-CoV-2 schaffte. ek
Die nächste Ausgabe der Wolnzacher Woche erscheint am 11. Januar 2021.