Die Regierungen der EU haben sich letzten Freitag geeinigt, die CO2-Emissionen früher zu verringern. Im Vergleich zu 1990 soll der Ausstoß nicht mehr 40 % weniger sein, sondern 55 % in 2030. Sicherlich hat dazu eine Meldung der UNO beigetragen, dass bereits 4 Grad an Temperaturanstieg aus dem Status Quo folge. Die EU will aber noch das 1,5-Grad-Ziel erreichen. Womöglich müssen dafür die Maßnahmen noch drastischer ausfallen. Das heißt auch, dass die Euronorm 7 in 2025 kommen wird, in der der CO2-Ausstoss von Kraftfahrzeugen festgelegt ist, und zwar so gering, dass sich die Automobilhersteller nicht vorstellen können, dies bei Verbrennern erreichen zu können. Der Sturmlauf gegen das Datum von CSU-Politikern in Brüssel bringt keinen Erfolg mehr.
Die Automobilindustrie, gerade in Bayern, steht so vor ihrer größten Herausforderung. Der Verkauf von Elektrofahrzeugen läuft dank der Subventionen zwar besser, aber er bringt keine hohen Prozentwerte, um die Konzerne zu retten. So werden Arbeitsplätze abgebaut. Bei den Zulieferern hagelt es jetzt schon hohe Entlassungen. Die sind nur verständlich, wenn die Umstellung total gesehen wird. Resignation auf breiter Linie. Doch es gibt Innovationen, die den Pessimismus vertreiben können.
Einerseits gibt es tragfähige Ansätze, das CO2 bei Verbrennern komplett in C und O2 aufzulösen. Die C (Kohlenstoff) wird danach als Feinstaub eingefangen, was eigentlich schon Stand der Technik ist. Die Entwicklung des CO2-Katalysators benötigt keine hohen Fördersummen, um die Technik in die Serienproduktion zu bringen. Noch dieses Jahr soll sie den CSU-Politikern in Brüssel vorgestellt werden. Ein echtes Weihnachtsgeschenk für die EU, das Klima und die Automobilindustrie.
Doch es könnte für die Verbrenner noch besser kommen: Wenn der Kraftstoff CO2-neutral wäre wie z.B. Busse, die mit Biogas fahren, als CO2-neutral gelten. Für die Herstellung von Kraftstoffen aus Bioabfällen gibt es bereits eine ausgeklügelte Technologie. Der Erfinder hat ermittelt, dass so viel Bioabfallmasse/Verrottungsmasse weltweit zur Verfügung steht, dass der ganze heutige Ölbedarf mehrfach gedeckt werden könnte. Bei der Verrottung von Biomasse wird das CO2 der Biomasse freigesetzt. Dies tritt durch diese Umwandlung in Kraftstoff nicht ein. Erst durch die Verbrennung des Biokraftstoffs wird dasselbe CO2 freigesetzt wie bei der Verrottung. Die Herstellkosten dieses Biokraftstoffs liegen etwa bei 40 ct/Liter und damit nur bei einem Bruchteil der Kosten von synthetischen Kraftstoffen, die aus Wasserstoff gewonnen werden. So wäre dieser Biokraftstoff auch direkt für den Lufttransport wirtschaftlich einsetzbar. Und es könnte sofort mit der Produktion begonnen werden. An Investoren wird es nicht mangeln. Selbst die jetzigen Öllieferanten wären daran interessiert. Für die Landwirte könnte eine zusätzliche Einnahmequelle entstehen.
Zusätzlich bestehen Techniken, den Verbrauch des Dieselmotors noch um 10 – 20 % zu senken, was den Autofahrer freuen dürfte. Für Ottomotoren gilt ähnliches. Er wird dann für das Klima fahren, also mit der Katalysator-Technik und dem Biokraftstoff wird der Atmosphäre soviel CO2 entzogen, wie heute vom Verkehr in die Luft geblasen wird. Die Verbrennungsmotoren würden zu „Bäumen“ für das Klima. Und noch eine wirtschaftliche Komponente: Alle bisherigen Verbrennungsmotoren können nachgerüstet werden. Alles wäre bis 2025 zu schaffen. Auch Ölheizungen würden biologisch. Tankstellen würden nicht obsolet. Und Audi & BMW dürfen so viele Verbrennungsmotoren bauen als sie können. Selbst SUVs wären dann Umweltschützer. Warum fangen wir nicht morgen damit an? ek