Covid-19 hat unseren öffentlichen Raum wieder voll erreicht. Der Markt Wolnzach sagte den für gestern geplanten und schon vorbereiteten Tag der offenen Türen ab. Das Wetter wäre traumhaft gewesen. Es schaut auch für den nächsten am 1. Advent und die Illumination nicht gut aus. Der Christkindlmarkt ist schon unter die Grundsatzentscheidung des Landkreises Pfaffenhofen gefallen, also auch abgesagt. Wenigstens werden Gottesdienste weiter wie bisher abgehalten und Trauungen/Beerdigungen, obwohl für sie bald Beschränkungen abzusehen sind. Das wird auch Weihnachtsfeiern und die Veranstaltungen zum Totengedenken im November treffen. Eine ereignislose Zeit liegt vor uns. Durch die Erklärung zu Risikogebieten werden Ferienreisen nach Österreich und in die Schweiz unterbunden. Ob die 48 Stunden-Regel, d.h. keine Quarantäne- und Testpflicht bei Ausflügen unter 48 Stunden, überhaupt zu halten ist? Wenigstens werden die Grenzen nicht offiziell geschlossen. Der Schaden für Hotels und Gastronomie bei unseren Nachbarn ist katastrophal. Die Deutschen machen in Kitzbühel die Hälfte der Gäste aus. Wir können nur hoffen, dass die Skilifte in Deutschland geöffnet werden. Sonst trifft es auch noch die deutsche Alpenregion und die Mittelgebirge. Was überwunden galt, bricht nun für die Wirtschaft nochmals verheerend herein, zumindest für die Problembranchen. Doch durch die Verflechtung aller Wirtschaftszweige trifft es alle, wenn auch unterschiedlich stark.
Mangels guter Konzepte und entsprechender Beratung müssen Politiker wieder mit der Brechstange die Infektionszahlen bekämpfen. Inzwischen ist die Ansteckung von Kindern und ihre Ansteckungsgefahr auch erwiesen. Die Schulen und Kindergärten werden somit immer stärker betroffen. Wir können nur auf punktuelle Maßnahmen hoffen. Hoffentlich sind die fehlenden Computer schon bestellt, damit der Unterricht durchgängig virtuell möglich wird. Die Meldungen über Impfstoffzulassungen sind der maroden Stimmung in der Bevölkerung zuzuschreiben. Fachleute wissen, dass diese Zeitvorstellungen dem Sputnik-Impfprojekt Russlands kaum nachstehen. Im Winter 20/21 wird es keine Veränderungen der momentanen Lage geben. Alles bleibt virtuell.
Dabei sollte jede Chance genutzt werden, ein normales Leben wieder zu erreichen. Die legalen Grenzen bei verstandenem und aktiviertem Infektionsschutz erlauben Kleinveranstaltungen, ja selbst Messen. Natürlich bedarf es Mut, so etwas anzugehen und voll auf Sieg zu spielen. Es darf nicht sein, dass in vorauseilendem Gehorsam Veranstaltungen abgesagt oder ins Netz verlegt werden, obwohl sie als Präsenzereignis möglich wären. Kinos, Museen und Theater müssen geöffnet bleiben. Mittlerweile helfen Gerichte den Gewerbetreibenden. So fiel das Beherbergungsverbot in allen Bundesländern. In Hotels können Infizierte gut abgeschirmt werden. Warum sie dann schließen? Absagen sollten das allerletzte Mittel im Kampf gegen Covid-19 bleiben. Eine tote Vorweihnachtszeit ist doch deprimierend. So entsteht keine Kraft für die noch vielen Krisenmonate im neuen Jahr. Der vierte verkaufsoffene Sonntag mit Illumination sollte doch noch überdacht werden. ek