Warum nicht mehr?

Juli 27, 2020

In zwei Wochen wird das Wolnzacher Corona-Volksfest bereits seinen Betrieb aufgenommen haben. Die Schausteller sind froh, ihre Stände präsentieren zu können. Vielleicht liegt dann ein Geruch von Mandeln und Zuckerwatte wieder in der Luft? Eine Holzalmhütte fand sich schon letzte Woche auf dem Gelände. Hier wird sicherlich ausgeschenkt. In der Volksfesthalle soll aber Abstinenz herrschen. Noch besteht das Volksfestverbot. Das Oktoberfest ist ihm zum Opfer gefallen. Aber vielleicht folgt eine kleine Wies’n nach Wolnzacher Modell?

Ein Minivolksfest der Schausteller freilich lässt schon die Frage aufkommen, weshalb es nicht wenigstens eine Gastronomie gibt, wie sie heute erlaubt ist? Der ganze Volksfestplatz könnte doch in einen Biergarten verwandelt werden, wenn die Hygieneauflagen eingehalten werden. Es wären neben Augustiner Festbier auch zwei Nebenbiergärten für Augustiner Weißbier und die Urban Chestnut Brewery vorstellbar. Auch stellt sich die Frage, warum dieses Gastronomiekonzept nicht die ganzen zwei Wochen täglich durchgezogen wird. Die Bedienungen stehen zur Verfügung, ebenso das Equipment.

Natürlich werden die Biermengen weit hinter regulären Volksfesten zurückbleiben. Aber sind sie nicht besser als keine? Die Gäste werden kommen. Mit vier Personen pro Tisch und Abständen zwischen den Garnituren ließe sich der Infektionsschutz durchziehen. Noch gilt die 400 Personen-Begrenzung. Dann werden nur 100 Tische insgesamt aufgestellt. Vielleicht kann auch die Marktkapelle oder Teile von ihr für Stimmung sorgen? Um 10 Uhr wäre dann mit der Musik Schluss. Das Licht ist aus der einst vorgesehenen Eisbahn-Flutlichtanlage vorhanden. Es wäre also keine nennenswerte Investition nötig. Bänder sorgen für Absperrungen, so dass nur an einer Stelle jeder Biergarten betreten werden könnte.

Auch wenn eineinhalb Wochen sehr knapp für diese Erweiterung um die Biergarten-Gastronomie erscheinen, eigentlich ist alles in einem Tag einrichtbar. Dann verdient diese Corona-Lösung auch den neuen Titel „Volksfest Dahoam“. Die Schausteller wären sehr froh um das erweiterte Geschäft. Für die Brauereien wäre es kein Schaden. Und wenn dann noch die 100 Personen im Gebäude herangezogen werden, dann ließen sich auch noch 25 Garnituren in der Volksfesthalle dazustellen – eben als eigener Biergarten. Und noch eine Überlegung: In den großen Münchner Biergärten finden sich derzeit legal schon mehr als 400 Gäste. Das muss auch für unseren Biergarten am Volksfestplatz gelten. ek