Die Superspreader

Juni 08, 2020

Die Corona-Ausbreitung wird immer mehr erforscht. Die Fälle von Ischgl, Mailand, Frankfurt etc., wo es zu sehr vielen Infektionen in relativ kurzer Zeit kam, führten zur Definition des „Superspreaders (SS)“, zu deutsch einer Person, die besonders stark ansteckt. Mittlerweile geht die Wissenschaft davon aus, dass diese SS 80% aller Infektionen verursachen. 10% der Covid-19-Infizierten sind SS, während 80% der sonstigen Infizierten eine relativ geringe Ansteckungsgefahr mit sich tragen. So rechnet man Kinder und Jugendliche dazu. Wir wissen, dass auch sie sich anstecken, aber kaum Symptome zeigen. Sie infizieren ihre Mitmenschen, aber relativ schwach und vermutlich nur kurzzeitig.

Die verbleibenden 10% der Ansteckenden sind eher den SS zuzuordnen. In der Wissenschaft gibt es neben der Reproduktionszahl auch den Koeffizienten K, der diese Ansteckungsgefahr pro Infizierten ausdrückt bzw. die Abweichung von einer normalen Infektion. Um so niedriger K, um so extremere SS gibt es bzw. um so weniger Infizierte sind SS und stecken um so mehr andere Menschen an.

Doch wie müssen wir uns die SS vorstellen? Ihre hohe Infektionslast findet sich in der Lunge und im Rachenraum. Dort warten Millionenvon Sars-CoV-2-Viren, mit der Atemluft auszuschwärmen. Die Reproduktion in den SS muss also schon eine gewisse Zeit eingenommenhaben. Also dürfte SS bereits Symptome zeigen.Die PCR-Tests könnten evtl. auch die Mengean Viren aufzeigen. Auf jeden Fall schlagensie bei SS immer an, während bei Schwachinfizierten sie auch negativ messen können trotz Infektion.

Womöglich hängt die Infektionsmenge mit dem späteren Verlauf von Covid-19 zusammen? Wer also von einem SS volle Pulle bekommen hat, wird einen schweren Verlauf der Krankheit durchmachen. Das Immunsystem kommt dem Angriff zu langsam entgegen, so dass sich die Viren über den ganzen Körper ausbreiten und vermehren. Bekommen alle SS einen schweren Krankheitsverlauf? Dies konnte bisher noch nicht ermittelt werden.

Diese Quantitätsthese relativiert dadurch die Übertragung des Virus auf Sachen. Ein Virus auf einem Aufzugsknopf dürfte relativ wenig ausrichten, viele Viren auf einer Türklinke schon eher. Im Sommer trocknen die Viren sehr schnell aus und werden dadurch deaktiviert. Das könnte auf Masken auch zutreffen. Die Temperaturen übernehmen also einen Teil der Maskenhygiene. Ein schwaches Immunsystem könnte kleinere Virenmengen abwehren. Um so stärker das Immunsystem, um so geringer die Symptome. SS dürfte also zu den Personen gehören mit einem schwächerem Immunsystem. ek