Die Schülerproteste haben längst die Universitäten erreicht. So streiken die Studenten der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt nächste Woche für den Klimaschutz. Sie initiieren eigene Veranstaltungen zu diesem Thema u.a. wird am 28. 11. um 18 Uhr in Ingolstadt NB 101 das „Climate Correction Project“ vorgestellt, beim dem die Begrünung der Wüsten den Klimawandel eindämmt. Doch die Uni selbst hat auch Gastredner nach Eichstätt eingeladen wie z. B. Klaus Töpfer, Ex-Kommissar für Umwelt und letzten Donnerstag Dr. Georg Feulner vom PIK, dem Potsdamer Institut für Klimafolgeforschung, einen exzellenten Wissenschaftler, der den aktuellen Stand der Forschungen mit vielen Schaubildern darlegte.
Eines wurde dabei sehr schnell klar: Es sind keine Sonderaktivitäten der Sonne oder sonstige natürliche Faktoren, die den derzeitigen Klimawandel verursachen. Es bleibt eindeutig der Mensch mit seiner Industriealisierung und der Verfeuerung von Unmengen fossiler Brennstoffe als Klimabeeinflusser übrig. Zum anderen legte Dr. Feulner dar, welche Folgen das „Weiter so“ für die Menschheit und den Planeten hat. Tatsächlich entstand ein Bewusstsein für dieses größte Problem des 21. Jahrhunderts, doch an Änderungen in der Wirtschaft und dem CO2-Ausstoss zeigt sich reichlich wenig. Die Kurven verlaufen ungebrochen nach oben. Keiner möchte seinen Wohlstand aufgeben, der nun mal auf Kohle, Erdöl und Gas aufbaut.
Allein das 2-Grad-Ziel, das in Paris vereinbart wurde, löst viele Veränderungen aus, die wir heute absehen können, die aber niemand haben will wie z. B. mehr Stürme, Überschwemmungen, Abschmelzen der Pole, Ausdehnung der Wüsten, Hungersnöte, Migration etc. aus. Das 1,5-Grad-Limit ist inzwischen erreicht und mangels Gegensteuerung gerissen. Dabei zeigten die letzten fünf Jahre einen dramatischen Temperaturanstieg. Die Erderwärmung ist über alle Regionen erfasst und die Trends stehen. Dr. Feulner lobte die Fridays-for-Future-Bewegung und ihre Anführerin Greta Thunberg. Ohne sie würde die Wissenschaft nicht gehört. Doch das Klimaschutzprogramm der Bundesrepublik werde kaum etwas verändern. Die Dinge müssten viel schneller, radikaler und effizienter angepackt werden und sie müssten alle Verursacher weltweit mit einschließen. Deutlicher kann die Erkenntnis des laufenden Klimawandels nicht formuliert werden.
Allerdings sind die Abhilfeempfehlungen Dr. Feulners nicht stark genug. Sie ähneln den Forderungen Thunbergs. Hier ist also die Wissenschaft noch zu isoliert in ihrer Klimaforschung. Es ist nun Zeit für die Volkswirte, Modelle auszuarbeiten und sie in die Politik zu tragen. Die kostengerechte Bepreisung von CO2 ist nur ein erster Anstoss. Noch will die Politik Verbote verhindern. Lediglich Ölheizungen dürfen nicht mehr eingebaut werden. Leider ist Gas keine umweltgerechte Alternative. Erdgas ist Methan und in der Atmosphäre 25–32fach so schädlich als CO2. Durch Pannen bei der Produktion tritt zu viel Methan in die Atmosphäre. Die Wissenschaft ist auch hier gefordert, die Fakten klar anzuzeigen. ek