Großes Angebot

Oktober 20, 2025

Am Sonntagnachmittag luden der Wolnzacher Gewerbeverband und alle geöffneten Geschäfte zum 3. verkaufsoffenen Sonntag im Markt ein. Das Wetter hielt gut mit. Aus dem mittäglichen Sonnenschein wurde eine Wolkendecke mit frischer Brise, aber der Regen hatte keine Chance. Die Besucher verteilten sich mehr als üblich: In der Volksfesthalle wurde vorwiegend den Frauen sehr viel geboten unter dem bereits bewährten Messetitel „Frauenpower und Männerkraft“. Würden alle Besucher in der Preysingstraße zusammenkommen, könnten die Veranstalter auf einen normal guten Besuch stolz sein. Alle Stände der Dult waren gut frequentiert, bei einigen bildeten sich sogar Warteschlangen. Der Wolnzacher Gewerbeverband ist zwar bei diesem Termin stärkeren Besuch gewohnt, aber es herrscht auch generell Kaufzurückhaltung.

Die Besucher erkannten an, dass sich Wolnzach alle Mühe gab, ein breites Angebot vorzuhalten. Da Anfang nächsten Jahres Kommunalwahlen anstehen, hatten CSU, Freie Wähler, SPD und AfD Stände aufgebaut mit z.T. starker Besetzung wie z.B. Landrat Albert Gürtner bei den Freien Wählern und Bürgermeister Jens Machold mit Ortsvorsitzenden Axel Meier bei der CSU. Der Dialog mit den Wählern wurde engagiert geführt. Es hatten auch einige Geschäfte geöffnet. Bei den Landmaschinenhändlern herrschte nicht der übliche starke Besuch: Der Hopfenmarkt gibt derzeit keinen Optimismus für Investitionen her. Die noch guten Einnahmen aus der Ernte ’25 werden zur Zukunftsbewältigung gespart.

Doch kleine Ausgaben sind davon nicht betroffen. So wurde das sehr breite Angebot der Sondermesse wahrgenommen: von Ambiente, Kosmetik, Gesundheit im weitesten Sinne und Bekleidung. Alle Stände waren sehr anspruchsvoll aufgebaut. Sie reichten von der Bühne bis zum Ende der Halle. Ein großer Erfolg für die Veranstalterin, auch wenn natürlich noch viel mehr Kunden erwünscht waren. Es fehlt halt doch die „Aktion – der Hallertauer“ als Werbemedium in den Wolnzach umgebenden Orten. Auf jeden Fall hat „Frauenpower“ dem Tag der offenen Türen gutgetan. Vermutlich gingen Markt und Veranstalter des Sonntags von einer begrenzten Nachfrage aus. So wurde auf die übliche Kinderunterhaltung und das Pferdegespann verzichtet. Lediglich am Eingang zur Messe wartete ein Clown auf die kleinen Besucher.

Zu verkaufsoffenen Sonntagen hält Wolnzach auch immer Kultur vor. Im Dt. Hopfenmuseum stellte Claudia Meitert, Lüpertz-Schülerin, ihre professionellen Bilder aus. Den Rathauskeller mietete sich Hans Koch, Mitglied des Wolnzacher Kunst- und Hobbykreises, für die Ausstellung seiner Ölgemälde und Aquarelle auf Papier. Da fanden sich auch Motive von Wolnazch darunter. Der pensionierte Wolnzacher Architekt malt fast täglich. Es ist beeindruckend, den ganzen Raum voller seiner Bilder zu erleben, quasi es entstand eine private Galerie. Sein Werk ist so groß geworden, dass er den Raum mehrfach füllen könnte, meinte seine Frau.

Es war also durchaus wert, nach Wolnzach zu kommen. Unter den Besuchern fanden sich auch viele Einheimische – zur Freude der werbenden Parteien. Sicher hätte strahlender Sonnenschein und Herbstwärme mehr Kunden ins Wolnzacher Zentrum gelockt. Doch es hätte auch viel schlechter zugehen können. Zufrieden mit dem Umsatz zeigte sich auch der Sonderpreis-Baumarkt. Er hatte noch groß geworben – auch für Vohburg, wo ebenfalls ein Tag der offenen Türen des dortigen Gewerbeverbands vorgehalten wurde.

„Frauenpower“ besuchte am Sonntag auch Ex-Gewerbeverbandsvorsitzender Nikolaus Schuster mit Gattin. Sie sind ja als nächste gefordert. Im März 26 wird es wieder eine „Holledauer Messe“ in Wolnzach geben, zwei Wochen nach dem 1. Tag der Offenen Türen. Dazwischen liegt der vierte und letzte verkaufsoffene Sonntag am 30.11. sowie der Christkindlmarkt am 3. Advent. Alles Traditionsveranstaltungen. Übrigens nutzen auch Supermärkte verkaufsoffene Sonntage: Netto und NKD hatten gestern geöffnet – und Kunden schätzen dies. Fleiß wird also immer belohnt. Vielleicht wäre es zu viel, wenn auch die übrigen Filialisten aufsperrten. Aber seien wir generell froh, so viele im Markt zu haben. So ein Tag der offenen Türen sollte immer etwas Besonderes bleiben, was die Dult mit sich bringt. Und da bekunden immer viele Fieranten, dass sie gerne nach Wolnzach fahren. Landrat Gürtner stand zur Hauptzeit in Wolnzach und nicht in Vohburg am FW-Stand. ek

Foto: Eduard Kastner