Das Jubiläumsvolksfest geht zu Ende. Mit dem großen Erfolg der Aufführung des Historischen Festzugs mit 1.700 Mitwirkenden erlebte es einen Höhepunkt über alle Zeiten. Auch das Wetter spielte mit. Die zu große Hitze wurde aufgefangen von einem erweiterten Biergarten, der auch immer gut belegt war. Der Bierausschankrekord steht noch in den Sternen. Neben den Temperaturen spielen auch veränderte Trinkgewohnheiten herein. Der zweite positive Faktor dieses Hallertauer Volksfestes kommt vom größeren und schöneren Riesenrad. Durch die neue Platzierung wurde der Aussenbereich wesentlich vergrößert. Das Riesenrad wirkte majestätisch und mit seiner Beleuchtung auch weltstädtisch. Die Organisatoren haben also alles richtig gemacht.
Wir können nur hoffen, dass der Betrieb des Riesenrads genügend Geschäft hatte, dass dieses Riesenrad in den nächsten Jahren unser Volksfest begleiten wird. Zu seinem Vorgänger im letzten Jahr hatte der Fahrgast ein sehr sicheres Gefühl. Selbst Gäste mit Höhenangst konnten beruhigt einsteigen. Bei geringem Gastaufkommen kam es vor, dass sich die übliche Fahrzeit vervielfachte. Der Blick über Wolnzach von ganz oben und in die Gärten und Gebäude ganz unten kann also ausgiebig genossen werden. Alle übrigen Stände und Einrichtungen waren gut platziert, das Angebot völlig ausreichend. Es war zu spüren, wie sich die Besucher im neuen Aussenbereich wohl fühlten.
Es gibt natürlich immer noch etwas zu verbessern. Die drei Showbands sollten um eine vierte aufgestockt werden. Vielleicht findet sich eine örtliche wie früher die „Kniabiesler“. Dann bleibt auch die Verbindung zur Hallertau wie bei den Blaskapellen erhalten. Die Jugend muss noch besser in das Hallertauer Volksfest integriert werden. Es genügt auch völlig, einen knappen Auftritt wie am Montag mit „Trixi und die Partylöwen“ anzubieten. An der Festküche ist nichts zu kritisieren. Die Biere von Augustiner und Urban Chestnut sind faszinierend. Viel liegt auch an der Schankqualität. Im Augustiner Aussenbereich könnte mit mehr Service der Bierabsatz noch deutlich gesteigert werden. Dass die Halbe-Krügerl selbst abgeholt werden mussten, verstanden nicht viele.
Beim Festzug klappte die Versorgung der Zuschauer mit kühlen Getränken dank Benjamin Stuhlmiller höchstpersönlich. Was beim Festzug freilich übersehen wurde: Die Abschirmung vom Aussenverkehr durch Traktoren, Feuerwehren und Polizei war so perfekt, dass viel zu wenig Besucher von auswärts in den Markt kommen konnten. Es waren auch keine Parkplätze für sie vorbereitet wie beim Lauf10! So sank die Zahl der Zuschauer trotz des Superumzugs. Mag es dem Schutz vor einem terroristischen Anschlag oder einem Amoklauf geschuldet sein, Sicherheitskonzepte dürfen nicht die Besucherzahlen halbieren. Und das bayerische Fernsehen fand auch wieder nicht den Weg nach Wolnzach. Wäre der Festzug in den Medien groß angekündigt gewesen, hätte es sicher Proteste der verhinderten oder beeinträchtigten Besucher gegeben. Die Autos in Jebertshausen zu parken, wäre sicherlich als zu weit entfernt empfunden worden. ek
Foto: Eduard Kastner