Bisherige Klimapolitik gescheitert

Januar 08, 2025

Mittlerweile hat sich die Erde um 1,5 Grad gegenüber vorindustriellem Niveau erwärmt. Jedes Jahr bringt einen neuen Wärmerekord. Wenn wir unsere selbst gesteckten Klimaziele ab 2045 erreichen, wird der Temperaturanstieg über 3 Grad liegen. Die Folgen: Sturzfluten und Hurrikane nehmen an Stärke und Häufigkeit apokalyptisch zu, Kontinente trocken aus und verwüsten, der Meeresspiegel steigt, Waldbrände vervielfachen sich ebenso wie die Hitzetoten. Doch obwohl der CO2-Gehalt in der Atmosphäre ungebrochen zunimmt, halten sich weltweit viele große Staaten nicht einmal an die Klimaziele von Paris. Trump, der Kriege und geopolitische Konflikte lassen sie sowieso in den Hintergrund treten. Es gelingt auch nicht, fossile Brennstoffe CO2-neutral zu verbrennen. Eine Verringerung ist zudem nicht absehbar. Auf den letzten Klimakonferenzen konnten keine Vereinbarungen zu Öl und Gas geschlossen werden. Es ist zwar schön, wenn viele Tausende sich über das Klima und seine Rettung austauschen, doch es braucht Fortschritte, die den CO2-Gehalt der Luft verringern.

Zweites Problem: Die Ziele orientieren sich an Techniken, die zwar den CO2-Ausstoß verringern oder vermeiden, aber den CO2-Gehalt der Atmosphäre nicht verringern. Es bedarf neuer Techniken und Wege, CO2 aus der Atmosphäre zu nehmen, wobei die Gesamtbilanz aus Entfernen und Neuemissionen sich wenigstens auf null einstellen muss. Dabei wäre es sehr gut, wenn diese Techniken nicht den Wohlstand der Volkswirtschaften mindern, sondern mehren würden. Dann liefe der Klimaschutz über den Markt bzw. von alleine. Das Ozonloch der 60er Jahre verschwand so: FCKW wurde durch andere Substanzen ersetzt, die zumindest nicht teurer waren. Die bereits eingetretene Erwärmung der Erde zeigt aber auch, dass nicht jede Technik zum Zuge kommt, sondern der Preis und die Effizienz der Lösung zählen.

So muss CO2-neutraler Kraftstoff billiger produziert werden können als fossiler. Und er muss in der Menge geliefert werden können, in der Kohle, Öl und Gas heute verbrannt werden. Zusätzlich sollten alle gas- und erdölproduzierenden Länder eine gewisse Anpassungsfrist bekommen. Ideal wäre, das CO2 nach der Verbrennung nicht in die Atmosphäre gelangen zu lassen. Ohne Druck von der Weltgemeinschaft wird es sicher nicht gehen. Hier kommt in diesem Modell erstmals die Politik ins Spiel. Doch der billigere CO2-neutrale Kraftstoff wird das Rennen machen. Das sind die Gesetze des Marktes. Er wird auch billig bleiben, wenn die Ressourcen, ihn herzustellen, in großer Menge und vielerorts vorhanden sind.

Bei der CO2-Auflösung sind mehrere Wege denkbar: Einerseits könnte es katalytisch aufgespalten werden in C und O2 oder es wird transformiert zu einer höheren Verbindung wie z.B. Methan, Alkohol oder Kraftstoff. Hier entscheidet der Preis. Auf jeden Fall müssen die Zement- und Aluminiumherstellung sowie die Kohlekraftwerke mit diesem Verfahren ausgestattet werden. Weiter entwickelt könnten sie auch beim Verkehr eingesetzt werden, wobei dann aber die Aufspaltung wirtschaftlicher betrieben werden kann. Generell gilt für alle Verfahren und Wege, dass sie im großen Stil, also weltumspannend wirken. Es müssten eben alle Wüsten und aviden Gebiete der Erde bepflanzt werden, und zwar mindestens zu einem Drittel mit Bäumen. Oder Waldbrände müssen überall sofort gelöscht werden können. Das Schöne an diesen Wegen: Die Techniken sind entweder entwickelt oder entstehen gerade. Die Politik muss sie nur zulassen. ek

Foto: geralt / pixabay