Privater Transport

Oktober 14, 2024

In Zeiten von Uber und anderen Diensten, vermittelt über das Internet, entstehen immer neue Geschäftsideen. Ein Audi-Mitarbeiter entwickelte „U-Bring“: Wer eine Strecke mit dem Auto zurücklegt, hat vielfach sehr viel ungenutzten Platz in seinem Wagen. Wenn nun der Fahrer eine Sendung in einem Ort auf seiner Strecke mitnimmt, wird er dafür bezahlt und ökologisch müsste keine Mehrbelastung aus dem Transport verrechnet werden. Der Sender könnte eine Privatperson sein oder auch ein Unternehmen, ebenso der Empfänger. Sicherlich sind beide anzufahren, was einen gewissen Mehraufwand verursacht. Für den Versender ergibt sich der Vorteil, dass er den zu überbringenden Gegenstand nicht bruchsicher zu verpacken hat, ferner, dass seine Sendung auch über das Maß der normalen Post hinausgehen kann.

Der Empfänger erhält die Sendung wie beim Express direkt geliefert, also schnell. Das könnten auch Dokumente sein oder sogar Tiere. Den Liefervertrag schließen Sender und Empfänger über eine App im Internet. Hier kommt nun der Erfinder dieses neuen Dienstes ins Spiel: Alle Formulare und den ganzen Betrieb hat er in der App vorbereitet und erprobt. Dafür erhält er vom Transportentgelt einen festen Prozentanteil. Dieses Entgelt können die Vertragsparteien, also Sender und Empfänger unter einander frei vereinbaren. Auf der App stehen nur Vorschläge. Der Organisator muss auch für die nötige Öffentlichkeit sorgen: Jeder sollte diesen Dienst kennen und finden, wenn Bedarf besteht. So wird z.B. auch dieser Artikel dafür eingesetzt.

Unsicher ist noch, ob der Fahrer als Überbringer eine Transport-Versicherung abschließen kann. Hinzu kommt, ob es unserer Mentalität entspricht, zu privaten Haushalten zu fahren und mit fremden Menschen Vereinbarungen zu schließen. Für Transport-Profis ist dies selbstverständlich. Doch für sie fiele die Transportstrecke als Kostenfaktor an. Nur über die „Mitbringzentrale“ bleibt die Transportvergütung niedrig. Natürlich kann ein Fahrer auch mehrere Transportgüter übernehmen Doch dann kommt ein Zeitmoment ins Spiel: Wie viel Zeit braucht der Transporteur, der „Ubi“ für den Spezialservice. Hat er überhaupt so viel Extrazeit?

An 200 Personen wird der U-Bring-Dienst gerade erprobt. Alles soll möglichst einfach ablaufen. Dafür sorgt eine sehr übersichtliche App. Der Absender klassifiziert sein Transportgut und legt fest, dass er dann zur Abholung zuhause ist. An der Kommunikation mit dem Empfänger wird noch gearbeitet. Es sollte ja sichergestellt sein, dass zur Lieferzeit das Transportgut abgenommen wird. Dann geht der Slogan von U-Bring auf: „I send, U-Bring, We win!“.

Für Interessierte stehen weitere Informationen auf der Homepage www.u-bring.de bereit. Auf info@u-bring.de können Fragen gestellt oder Kommentare gesandt werden. Wichtig: Würden Sie Absender oder Transporteur werden wollen? Vielleicht wollen Sie das Ganze ausprobieren? Das ererbte Kaffeeservice an jemanden schicken, der es schätzt? Einfach in eine Schachtel gesteckt und übergeben? ek

Foto: pixabay / pexels