Letzen Freitag wurde die Ausstellung der Gruppe Art’PAIR international eröffnet: 29 Werke, v.a. dem Surrealismus zuzuordnen, von 23 Künstlern aus 7 Ländern sind bis zum 24. November dort zu besichtigen. Zur Vernissage kamen 14 Ausstellende aus 5 Ländern, davon 9 Franzosen, v.a. aus dem Raum Paris. Präsident Bruno Altmayer und Schatzmeister Jean-Noel Rion führten sie an. Sie waren schon drei Tage früher angereist, um die Hängung der Werke zu kontrollieren und die Preisliste anzufertigen. Ende August wurden die meisten Werke vom Veranstalter aus Metz geholt. Die Gruppe Art’PAIR stellt einmal pro Jahr aus. 2023 kamen sie nach Legnica in Polen, wo sie der Veranstalter bei der Vernissage nach Wolnzach einlud. Nächstes Jahr beteiligt sie sich an der Großen Kunstausstellung im Grand Palais, Paris (13.-16. Februar).
Wer den Ausstellungsraum betritt, erlebt eine echte Pinakothek. Die Motive der Werke, ihre Farben und die Maltechnik verzaubern den Besucher. Hier sind die besten Surrealisten der Welt versammelt. Aus Deutschland gehören Angerer der Ältere und Ulrich Sekinger Art’PAIR an, der die Vorläuferin der Gruppe gründete, damals mit hauptsächlich deutschen Künstlern und Elsässern. Zugleich wird der Betrachter an die Ausstellung der Galerie Bator „Magical Dreams“ erinnert. Einige Künstler gehören beiden Kreisen an und stellten so bereits in Wolnzach aus. Andere waren in der Vereinigung „Dalis Erben“ unter Roger Erasmy organisiert und kannten so auch Wolnzach. Aus Luxemburg war deshalb am Freitag Erasmys Tochter und Hüterin seines Vermächtnisses Nadine gekommen. Wolnzach ist zum Fixpunkt des Surrealismus geworden. Alle freuten sich, hier zu sein. Dem an Corona verstorbenen Mitglied Jean-Marie Gasteuil wurde mit fünf Werken eine hohe Wertschätzung ausgesprochen. Seine Witwe Corinne kam dazu nach Wolnzach.
Angerer der Ältere steuerte seine „Verdrehte Welt“ bei, eine bemalte Scheibe, die sich mit einem Motor um sich dreht. Sie war schon früher im Grand Palais zu sehen. Als in Le Mont-Dore die jährliche Ausstellung SAFE endete, bekam Art’PAIR Zulauf. In Nachfolge von Erasmy hatte Bruno Altmayer SAFE organisiert. So kannte er alle Künstler gut. Nun werden sie eben von Bruno Altmayer als Art’PAIR betreut. Im Zweijahres-Rhythmus wäre diesen September die Ausstellung „Magical Dreams VII“ ins Hopfenmuseum gekommen. Doch Kasia Bator verstand die Sonderstellung der Art’PAIR-Ausstellung aus der Nachfolge des Wirkens Erasmys. Roger Erasmy hatte nach Wolnzach viele Werke Salvador Dalis gebracht und Vorträge über Dali gehalten. Die letzte „Magical Dreams“-Ausstellung hatte auch keine Bildverkäufe in Wolnzach erbracht, weshalb der Rücktritt der Galerie Bator leicht fiel.
Doch am Freitag wurden vor Ort zwei Werke verkauft, zwei weitere werden verhandelt, so dass stolze drei rote Punkte zu sehen sind. Einige Werke übersteigen im Listenpreis die 10.000 €. Hier fällt der Kauf wegen der krisenbedingten Ausgabenzurückhaltung um so schwerer. Die Künstler ließen alle im Preis mit sich reden. Sie spüren auch die Krise. Dafür waren die 400 Gäste von der Wirkung der Ausstellung fasziniert und von der Stimmung, zur europäischen Vereinigung einen guten Beitrag zu leisten. Das Französische Generalkonsulat für Bayern hatte die Schirmherrschaft übernommen. Unter den Gästen fanden sich viele begeisterte Europäer wie z. B. Baron von Cetto aus Oberlauterbach/Pfeffenhausen oder die Galeristin Laura Krainz-Leupoldt aus Weissenstadt. Vor dem Beginn der Vernissage hatte sich Prof. Dr. Claus Hipp die Ausstellung angeschaut.
Die Schwarzhuber Muse mit vier Bläsern brachte Oktoberfeststimmung in die Gesellschaft. Das Buffet hatte wieder Rosi Waldinger aus Larsbach geliefert, mit Schwerpunkt französische und bayerische Küche. Der Regen aus den aufkommenden Unwettern beeinträchtigte die Stimmung nicht. Adi Trägler mit seiner Frau traten später noch als Indianer auf, um zur Bewahrung des Planeten zu mahnen. Der Regen spielt dabei eine große Rolle. ek
Foto: Eduard Kastner