Am Samstag hielt der Wolnzacher Ski- und Wassersport Club (SWC) sein Weinfest, eine Tradition, die seit gefühlt 40 Jahren besteht – mit Höhen und Tiefen (Wetter). Doch dieses Mal passte alles: das Wetter, die Band (die „Abstauber“), der Zulauf an Gästen, die Bewirtung mit Gegrilltem und kalten Speisen, Aperol-Spritz am eigenen Stand, eine gute Weinauswahl, die freundliche Servicemannschaft – alles Clubmitglieder –, sowie die Übertragung des EM-Spiels Deutschland gegen Dänemark auf einer großen Leinwand. Public Viewing, das zu einem intensivem Gemeinschaftserlebnis wurde, sogar mit Bewirtung. Besser geht nicht. Dank an die Organisationen. Der SWC versuchte gar nicht, dem Spiel etwas entgegen zu setzen. Das Weinfest 2024 war ein Public-Viewing-Event. Dank des klaren Sieges der Deutschen wurde nach dem Spiel aus Freude so viel konsumiert, wie wenn es kein Public Viewing gegeben hätte. Die „Abstauber“ spielten bis Mitternacht.
Der Erfolg der Deutschen förderte eine starke Stimmung, auch das Gefühl der Leichtigkeit. Julian Nagelsmann gelingt mehr als seinen Vorgängern. Das sollte den FC-Bayern-Kommandeuren zu denken geben, auch wenn eine Nationalmannschaft anders zu führen ist als ein Münchner Star-Club-Ensemble. Der Erfolg am Samstag zeigte den Bayernbossen die lange Nase. Zumindest hält diese Euphorie, die auch die Wirtschaft erfasst hat, bis zum Freitagabend. Im Spiel gegen Spanien haben wir den schwersten Brocken der EM zu schlucken. Es gibt im Fußball aber auch immer Wunder oder Dusel. Sollte dies vorherrschen, gewinnt Deutschland die EM. Doch es könnte auch ein jähes Ende, ein Aufwachen, einleiten. Die Welt hat sich in zwei Wochen stark verändert: Das Versagen Bidens im Fernsehduell gegen Trump und die Wahl in Frankreich, die an den Grundlagen Europas zerrt. Alles sehr grausam.
Nächsten Samstag wird das neue Wirtefest und eine Woche später das Fest nach dem Lauf10! das Zentrum Wolnzachs in eine Partymeile verwandeln. ek
Foto: Eduard Kastner