Anfang März, vom 9. auf den 10., wird es wieder eine „Holledauer Messe“ geben, organisiert vom ehemaligen Vorsitzenden des Wolnzacher Gewerbeverbands, Nikolaus Schuster, und seiner Frau. Am 10.3. wird der Gewerbeverband auch seinen 1. Tag der offenen Türen abhalten. Wir können auf ein sehr starkes Wochenende gespannt sein. Zugleich wird erkundet, ob eine große Messe sich mit einem verkaufsoffenen Sonntag verträgt: kundenseits sicherlich, aber ein Geschäftsinhaber fällt dann als Aussteller unter einer gewissen Personalstärke aus. In 2025 plant der Gewerbeverband wieder selbst die Ausstellung, dann als „Wolnzacher Messe“ abzuhalten. Das sind sehr positive Absichten. Während in der Kreisstadt an eine Messe gar nicht mehr zu denken ist, ebenso in allen anderen umliegenden Orten, entwickelt sich das Wolnzacher Messegeschehen beachtlich.
Das zeigt auch, dass nicht Jammern angesagt ist, sondern Handeln und sich um Kunden Bemühen. Dies wird mittlerweile auch von der bayerischen Wirtschaft so gesehen. Sie lässt sich nicht in die Verlierer-Ecke stellen und zeigt sich voll konkurrenzfähig, zumal der Eurokurs gesunken ist, was den Export erleichtert. Erstaunlich ist sogar, dass der Schweizer Franken teurer geworden ist als der Euro. Wie die Schweizer Wirtschaft dies bewältigt, bleibt unseren Ökonomen ein Rätsel. Die Schweiz setzt auf Qualität.
Doch selbst der Chef der Deutschen Bundesbank, Joachim Nagel, fordert für Deutschland ein Wachstum von 4% – so auf der Europa-Konferenz letzten Donnerstag. Ohne deutliche Zinssenkungen wird dies freilich nicht zu schaffen sein, gerade in der Bauwirtschaft. Nagel gehört dem EZB-Rat an. Er muss sich also selbst zuschreiben, dass die höheren Zinsen Deutschlands Wirtschaft abbremsten. Immerhin liegt die Inflation mittlerweile unter 3% und sinkt weiter. Die Prognosen liegen bei 2,3% in 2025. Hier kommt auch die gestiegene Kaufkraft ins Spiel aus Lohnsteigerungen, die weit über der Inflation liegen. Dieser Nachlaufeffekt wird dem Einzelhandel zugutekommen. Ein Aufschwung steht also vor der Tür. Er wird sich bei der „Holledauer Messe“ noch nicht direkt zeigen. Doch eine Messe bringt immer neue Kunden. Im Nachlauf wird sie sich rentieren.
Die steigende Nachfrage wird sich kaum auf die Inflationsrate auswirken. Der Einzelhandel hat unter der Kaufzurückhaltung wie z.B. im Weihnachtsgeschäft ´23 stark gelitten. Es kommt nun zu einer Normalisierung des Geschäfts. Die Umsätze steigen aus der umgesetzten Menge und nicht mehr aus angehobenen Preisen. Nagel soll recht bekommen. Auch die Weltwirtschaft will sich wieder entwickeln, nachholen, was durch die jahrelangen Krisen am Boden lag. So wittert die deutsche Exportwirtschaft Frühlingsluft. Die Transformation der Weltwirtschaft in Richtung Nachhaltigkeit erfordert stattliche Investitionen. Da wollen die deutschen Exporteure doch dabei sein, zumal in Deutschland die Nachhaltigkeit überdurchschnittlich hochgehalten wird, Deutschland also Lösungen anzubieten hat. Investitionen in Deutschland wie gerade Daiichi Sankyo und Microsoft müssen doch allen zeigen, dass wir zukunftsfähig sind. ek
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