Am Sonntag hielt der Gewerbeverband Wolnzach seinen vierten Tag der offenen Türen ab, den vorweihnachtlichen, der um 17 Uhr mit der Illumination einen krönenden Abschluss fand. Alles spielte perfekt mit: das Wetter mit angenehmer Temperatur und Sonnenschein, viele Fieranten der begleitenden Dult und geöffnete Läden. Dieses Angebot schätzten viele Wolnzacher und Auswärtige. Sie hielten aus bis zur Dunkelheit, dem Nikolaus und dem Einschalten der Weihnachtsbeleuchtung. So waren viele Kinder zu sehen und freuten sich über das reiche Angebot in den Straßen.
Der Kunst- und Hobbykreis nutzte den Rathauskeller zu einer Vorweihnachtsausstellung mit vielen selbst gebastelten Utensilien. Also keine großen Gemälde, sondern Kunsthandwerk. Dazu wurde Punsch gratis serviert. Die Papier-Engel am Christbaum wurden verkauft und der Erlös für den Retter vor Ort gespendet. Die Ausstellung lief das ganze Wochenende. Die auswärtigen Käufer nutzten bereits den Samstag zur ihrer Auswahl. In der Volksfesthalle zeigten die Hallertauer Geflügelzüchter ihre schönen Tiere. Der Aufbau lief die ganze Woche. Alle Käfige und Volieren waren mit Tannenzweigen geschmückt. Auch die Gockel und Hennen sollten weihnachtliche Gefühle bekommen.
Dem schönen Wetter geschuldet, baute ein Fierant eine Luft-Rutschbahn auf. So waren die Kinder bis zur Illumination gut beschäftigt. Hier zeigte sich die mithelfende Hand der Marktservice-Leitung. Die Zahl der Fieranten war rekordverdächtig. Interessanterweise konzentrierten sich alle vom Marienplatz bis zum Pfarrhof. So entstand eine richtige Essmeile. Und die Besucher hatten Appetit, der Jahreszeit geschuldet. Gerade warme Speisen wurden geschätzt. Das Angebot war groß und hielt bis nach der Illumination. Die Non-Food-Stände folgten ab Schreibwaren Bäck. Sie reichten von klassischen Textilien bis zu Second-Hand-Haushalts- und Ziergegenständen, was viele Besucher überraschte. Es war also wirklich viel geboten. Das ganze Zentrum ein Straßenmarkt, noch dazu mit einem gewissen Charme.
Zur bunten Mischung gehörten ein Verlagsverkaufsstand, Elektroroller und drei Parteiwerbestände: SPD, Grüne und Freie Wähler präsentierten ihre Bürgermeister-Kandidaten. Da darf dann auch der BRK-Glückshafen nicht fehlen. Allseits beschwingt, lockere Stimmung. Viele Eindrücke und dann auch mal ein Ausruhen in Julia’s Café, das als oberes Zentrum fungierte. Welch ein Gewinn ist doch dieses Lokal und seine Wirtin! Das Pferdegespann des Gewerbeverbands durfte das Zentrum umrunden. Ein attraktives Angebot an junge Familien.
Das Zusammenlegen von Dult, geöffneten Geschäften und Illumination erweist sich als genialer Schachzug. Der Tag der offenen Türen wird so für Kinder und ihre Eltern zum reizvollen Vorprogramm. Der Andrang an die Illumination steigt von Jahr zu Jahr. So ist es gut, dass die Straßen gesperrt sind. Und Wolnzach erlebt seine Weihnachtsbeleuchtung eine volle Woche länger. Der 1. Advent fällt auf das nächste Wochenende.
Für Gewerbetreibende besteht so auch während dieser Woche eine ideale Kulisse zum Weihnachtsverkauf, ein kleiner Vorsprung zu den langen Samstagen, die von den Zentren dominiert werden. Vielleicht ändert sich aber auch das Konsum- und Einkaufsverhalten im Rahmen der Diskussionen um den Klimawandel? Das hieße weniger Plastikspielzeug, mehr historische Holzfiguren und kleinere Geschenke. So wie wir es im Rathauskeller gezeigt bekamen. Also weg vom Konsumrausch und hin zur Idylle der Wolnzacher Fachgeschäfte. Ein Weihnachtstraum? Viele Menschen sehnen sich nach weniger Einkaufsstress und mehr menschlicher Begegnung an den Festtagen. Wolnzach hat sehr viel zu bieten. ek