Das „Hände-Museum“ verliert seinen bisherigen Standort Am Brunnen wegen des Abrisses des gesamten Areals zum Bau von Wohnungen. Als ein „ganz besonderes Museum“ will der Markt eine Umsiedlung ins Zentrum. Doch wohin? Eine Reihe von Vorschlägen stehen im Raum.
So schlägt 2. Bgm. Josef Schäch vor, einen Neubau zwischen Hopfenmuseum und Haus des Marktes. Als erkannt wurde, dass damit wertvolle Parkplätze verlorengingen und zwei Museen eher mehr Parkplätze bräuchten, will Schäch den Bau auf Stelzen setzen, so dass darunter geparkt werden kann. Der Besucher geht also durch das Hopfenmuseum in einen Sondertrakt. Doch die beiden Themen haben nichts miteinander gemein. Da würde die Sammlung mit Fayence-Bierkrügen, einst vom Bayerischen Brauerbund dem Markt angeboten, noch besser passen. Auch architektonisch würde der bisherige Bau des Hopfenmuseums beeinträchtigt. Das Hände-Museum braucht eine bauliche Hülle, die dem Inhalt entspricht. Wenn sie ansprechend ausfiel, würde dies zusätzlich das Hopfenmuseum belasten. Einzig vorteilhaft wäre eine Vermeidung von Folgekosten, da kein eigenes Personal nötig wäre.
Dieses Argument träfe auch für die Überlegung zu, den jetzigen Veranstaltungsraum des Hopfenmuseums für das Hände-Museum zu nutzen. Damit entfielen aber rund ein Drittel der bisherigen Einnahmen (sie kommen aus diesem Raum), Kleinkunst und andere Veranstaltungen, die Kunstausstellungen, die landesweit Beachtung finden und das Hopfenmuseum als Anlaufstelle, beginnend mit der Technik zu Lauf10!, Tagungen der Hopfenwirtschaft, von KUS und aller möglichen Veranstalter. Ein neu entstandener Mittelpunkt des Marktgeschehens ginge verloren. Zusätzlich wird die große Chance vertan, mit zwei voneinander entfernten Standorten, die Besucher von einem Museum zum anderen durch den Markt spazieren zu lassen, also dass Einzelhandel und Gastronomie von den Museen profitieren.
Der Besucher braucht auch eine Entfernung, um sich auf ein neues Thema einzustellen. Getrennte Gebäude erhöhen den Wert jedes einzelnen und sind architektonisch unabhängig, so dass das Händemuseum trotz signifikanter Fassade preiswerter gebaut werden könnte. Welche Möglichkeiten im Zentrum bestehen? Die leerstehende ehemalige Konditorei Häußler ist zu klein. Das „Dallmayr-Haus“ daneben, einst Schreibwaren Bäck, wäre im jetzigen Bestand groß genug, zudem steht die Fassade unter Denkmalschutz. Aber der neue Eigentümer verfolgt eine intensive Wohnbebauung, was ja wünschenswert ist, auch wenn damit der Bezug zu den Dallmayrs faktisch verlorengeht. Es müsste dann heißen: „Hier stand das Spezialitäten-Geschäft der Dallmayrs, aus dem sie nach München übersiedelten.“
Die Volksbank-Raiffeisenbank Bayern Mitte ist stark verärgert, dass ihre beabsichtigte Baumaßnahme am Nachbargrundstück nun am Denkmalschutz scheitert. Eine Neuorientierung dauert. Ob dann noch eine Großzügigkeit zur Unterbringung des Hände-Museums besteht, ist zu bezweifeln. Einst stand das Schulmeyr-Anwesen in der Diskussion, städtebaulich in eine Neulösung überführt zu werden. Doch dieser Schritt gilt zur Zeit als zu groß. So bleibt eigentlich nur das ehemalige Grillmeier-Geschäftshaus, das im Eigentum des Nachbars Glück steht. Die Entfernung zum Hopfenmuseum ist gerade noch zumutbar. Das Geschäftsleben profitierte von den Besuchern am meisten, was den Unterhalt des Museums rechtfertigt. Und Parkplätze bestehen. Vielleicht kann die Familie Glück mit einer Erbbau-Regelung gewonnen werden? Architektonisch könnte ein echter Hingucker, ein weiteres Aushängeschild des Marktes, sehr wirtschaftlich geschaffen werden. ek