Großer Bahnhof zwischen zwei Hopfengärten einen Kilometer westlich von Eichelberg: Rund 50 Personen feierten am Mittwochmorgen die Einweihung eines Hopfenlehrpfads, der sich ausschließlich dem Thema Artenvielfalt und Hopfenbau widmet. Unter den Rednern der Präsident der Landesanstalt für Landwirtschaft, Stephan Sedlmayer, der sich sichtlich freute, die Landwirtschaft aus dem schlechten Image des Spritzens gegen Schädlinge herauszuholen und die Hand ausstrecken zu können an die, die für Biodivenität kämpfen. Sedlmayer weiß, wie wichtig Fungizide im Kampf gegen Peronospora sind. Doch auch die Landwirte wollen nicht mehr spritzen als unbedingt nötig, aus Kostengründen und des Aufwands wegen.
So drehten sich die Vorträge über die Heidelerche, die gerne in den Bifangen des Hopfengartens brütet. Oder der Hopfensperling, für den Brutkästen oben an den Hopfensäulen angebracht wurden. Während die Heidelerche vor dem Spritzen das Brüten beendet, hat auf den Sperling/Spatz in lichter Höhe das Spritzen keine schädliche Wirkung. In Eichelberg gelang es, natürliche Feinde von Schädlingen heranzuziehen. Auch der Hopfenvogel, ein Schmetterling, ist in die Hopfengärten zurück gekehrt. Das Hopfenforschungsgut trug zur Aufklärung und gezielten Maßnahmen des Artenschutzes bei, allen voran Dr. Florian Weihrauch, der als Vater dieses Lehrpfads gewürdigt wurde.
Die HVG finanzierte den Lehrpfad und die IGN übernahm die Einladung und Versorgung der Gäste, vom Shuttledienst Parkplatz–Lehrpfad bis hin zur Lautsprecheranlage und dem Mittagessen. Ja, das gehört in Bayern zum Erfolg dazu. Noch dazu ist der IGN-Vorsitzende, Sebastian Kürzinger, Hauptakteur bei den Landwirten: Er bewirtschaftet einige Hopfengärten entlang des 2,5 km langen Lehrpfads mit seinen 16 Infotafeln. Schon sein Vater zeigte ihm Lerchennester beim Anleiten. Nun lebt er den Artenschutz vor und die ganze IGN mit ihm. Hier lächelt Stephan Sedlmayer. Für ihn ist Eichelberg ein Leuchtturmprojekt moderner Landwirtschaft. Und der Geschäftsführer der Gesellschaft für Hopfenforschung, Walter König, moderierte und war auf das Erreichte besonders stolz. ek