Die Europäische Union plant, die PFAS-Chemikalien komplett zu verbieten. Bei den PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) handelt es sich um Verbindungen, die sich nicht zersetzen, also über Tausende von Jahren wirken. PFAS sind so schon ins Trinkwasser geraten. Nun wurde festgestellt, dass sie gesundheitsschädigend sein können. So laufen viele NGOs in Brüssel Sturm. Die Industrie wehrt sich, ringt um Übergangsfristen. Denn PFAS finden sich in sehr vielen Produkten. Sie sorgen nicht nur für Dichtigkeit z.B. von Kleidungen (Goretex), Beschichtungen von Pfannen (Teflon), dem besseren Funktionieren von Motoren, auch Windrädern, Batterien, Brennstoffzellen u.v.m., sie werden in der Medizin vielfältigst eingesetzt, finden sich aber auch in Kühlmitteln. Ohne PFAS keine Wärmepumpen. Aber auch der Löschschaum des Manchinger Flughafens enthielt PFAS und wurde so zur Umweltkatastrophe, auf die das Landratsamt Pfaffenhofen nur schwer reagieren kann.
Wenn die PFAS verboten werden, bricht die Klimawende ebenso zusammen wie die Medizin und das Verkehrswesen. Europa übernimmt dabei wieder eine Vorreiterrolle. Rund 10.000 verschiedene PFAS-Verbindungen gibt es. Doch nun ergeben Forschungen, dass nicht alle gleich gesundheitsschädlich sind, bzw. kurzkettige überhaupt keine gesundheitlichen Schäden beim Menschen verursachen. Es wird auch mit Hochdruck daran gearbeitet, PFAS-Verbindungen aufzulösen also z.B. den Löschschaum zu neutralisieren. Die EU sollte also mit viel Umsicht an das Verbot der PFAS gehen, also sie nicht kategorisch zu verbieten, sondern nur jene, deren gesundheitliche Schäden klar sind. Entsprechend ergibt sich die Dringlichkeit des Verbots. Je „giftiger“, um so schneller. Es muss also bei allen Produkten, für die es derzeit keinen Ersatz gibt, die Schädlichkeit ermittelt werden. Gleichzeitig muss die Forschung angekurbelt werden, Ersatzprodukte zu entwickeln. Danach richten sich die Übergangsfristen bzw. Befreiungen. Da schon im Klimawandel viel zu spät Maßnahmen ergriffen worden sind, drängt der PFAS-Ersatz um so mehr. Evtl. können Einsatzbereiche auch so abgeschirmt werden, dass der PFAS-Einsatz keine Folgen für die menschliche Gesundheit hat. Auf jeden Fall bedarf es einer konzertierten Aktion von Politik, Forschung und Wirtschaft in einem Ausmaß, das wir noch nie kannten. Hysterie, wie sie von NGOs und Boulevard-Medien ausgelöst wird, schadet einem zielgerichteten, vernünftigen Umbau.
Die Suche nach Alternativen wird viele Innovationen bringen, die die Welt vorwärts bringen. Und es gibt sie immer, wenn nur ernsthaft danach gesucht wird. Die Zeichen dafür stehen in der heutigen Wissenschaft gut. Lediglich medizinische Nachweise der Schädlichkeit benötigen längere Versuchsreihen, meist zuerst an Tieren. Schwierig ist der Beweis der Unschädlichkeit. Aber da müssen wir durch. Für PFAS mit Ersatz kann das Verbot auf Verdacht ausgesprochen werden, so lange bis die Unbedenklichkeit erwiesen ist. So soll es für Teflon-Pfannen schon mehrere Alternativen geben, die bereits im Handel sind.
So müssen auch nicht alle PFAS gleichzeitig verboten werden. Es gilt die Devise: Um so bewiesenermaßen giftiger bzw. menschenschädlicher, desto eher das Aussetzen des Einsatzes bzw. die Erhöhung des Sicherheitsbereichs ihres Einsatzes. Natürlich werden starke Lobbyverbände dieses vernünftige Vorgehen auszuheben versuchen. Es kommt also zu einer Bewährungsprobe des Parlamentarismus. Viel Aufklärung der Abgeordneten ist nötig. Fake-News sind auszuschalten. Das Arbeitspensum der zuarbeitenden Institutionen ist sehr hoch. Aber es bietet sich die Chance, dass die europäische Forschung und Industrie in eine Schlüsselrolle weltweit kommt. Denn alle Länder der Erde werden die PFAS nach dem Grad ihrer Gefährlichkeit für die menschliche Gesundheit verbieten/ersetzen/einhausen müssen. Auch der Artenschutz kommt um PFAS nicht herum. Er verbindet heute bereits alle Nationen. Die Globalisierung des Klima- und Umweltschutzes wird/muss zunehmen. ek