Letzten Mittwoch tagte der Regionalausschuss Pfaffenhofen der IHK München und Oberbayern zum letzten Mal. Denn vom 9. April bis 7. Mai läuft die Wahl für die Mitglieder des nächsten Gremiums. Aus 26 Bewerbern sind 15 auszuwählen. Jedes IHK-Mitgliedsunternehmen hat dazu eine Stimme, die online oder per Post abgegeben werden kann. Die hohe Zahl an Bewerbern lässt auf eine höhere Wahlbeteiligung hoffen. Auch die Wirtschaftskrise zeigte, dass die IHK als Berater der Politik gehört wird. Das Hauptamt in München bearbeitet für ganz Bayern die Anträge auf Zuschüsse wie November-/Dezembergeld und Überbrückungshilfen. Nirgendwo in Deutschland erhalten die Unternehmen schneller ihr Geld.
Doch es wissen viele nicht, dass die Verzögerung von Berlin zu verantworten ist: Die benötigte Software wurde immer erst Monate nach Beginn der Beantragung geliefert. Der Unmut der Empfänger ist groß. Da färbt immer etwas auf den Handlungsgehilfen, der IHK München/Oberbayern, ab. Die IHK betreut aber auch die berufliche Ausbildung. Das schafft Pluspunkte fürs Image.
Das Aufgabengebiet des örtlichen Regionalausschusses umfasst deshalb auch die Berufsschule in Pfaffenhofen. Die Infotage für die letzten zwei Klassen der Mittel- und Realschule werden, so von der IHK bezuschusst. Auch die Sorge um die Unterbringung von Berufsschülern anderer Landkreise führte zu einer Lösung: das Boardinghaus an der Ingolstädter Straße. Die IHK protestierte erfolgreich gegen die Sperrung der Durchfahrt des Pfaffenhofener Stadtplatzes. Andere Erfolge lassen sich nur in Zusammenarbeit mit den anderen Regionalausschüssen der Region 10 erreichen, wie der Ausbau der B16 zwischen Manching und Neuburg, der Gemeinschaftstarif beim ÖPNV oder die Umsetzung eines regionalen Mobilitätskonzepts, konkret den Staus vor den Audi-Werktoren entgegen zu wirken.
Zur Kommunalwahl 2020 verfasste der Ausschuss ein Positionspapier, in dem Forderungen an die Politik konkret ausgedrückt wurden. Zuerst erhielten es die Kandidaten, später die Gewählten wie Landrat Gürtner oder die Bürgermeister Herker und Weber bei persönlichen Antrittsbesuchen. Dass hier offene Türen vorgefunden wurden, zeigte sich auch am Mittwoch. Albert Gürtner nahm nicht nur per Video teil, er erklärte auch die Lage vor Ort in der Corona-Krise. Das Verhältnis zur KUS und dem Wirtschaftsbeirat Pfaffenhofen könnte nicht besser sein. Hier ergänzen sich die Arbeitsfelder. So drückte die IHK aufs Tempo des Glasfaserausbaus für das Breitband-Internet.
Der Wirtschaftsstandort im Landkreis soll weiter ausgebaut werden. Es muss verhindert werden, dass Unternehmen durch die Corona-Krise aufgeben und Leerstände die Innenstädte belasten. Für Neuansiedlungen und Wachstum bestehender Unternehmen bedarf es genügend neuer Gewerbeflächen. Nur mit weiteren tüchtigen Unternehmern im Regionalausschuss kann dies bewältigt werden. ek