Auch wenn letztes Jahr genügend Niederschläge für eine gute Hopfenernte sorgten, die Gefahr trockener und heißer Sommer ist eine Folge des Klimawandels und sie wird sich in den Statistiken belegen. Doch die Mühlen der Politik mahlen hier besonders langsam. Obwohl wir schon seit vielen Jahren das sommerliche Wasserproblem in der Hallertau ansprechen, geschieht nichts. So etwas nennt man Aussitzen. Die Quittung erhält der Pflanzer, aber auch der Standort Hallertau. Das ist unverantwortlich.
Da gab es den Vorschlag, das Wasser aus winterlichen und frühjährlichen (starken) Niederschlägen aufzufangen und aus diesen Vorräten die künstliche Bewässerung vorzunehmen. Es wurden ein paar Regenrückhaltebecken angelegt, aber die Nutzung für den Hopfenbau bleibt die Ausnahme. Noch dazu verdunsten diese Wasservorräte im Sommer schnell, weil die Becken nur flach und nicht tief angelegt sind. Es müssten regelrechte Gumpen ausgehoben werden. Wesentlich wirkungsvoller, aber auch teurer, wären Kunststofftanks, meist im Boden, in die das Überwasser geleitet wird und an die, o. k.Pumpen zur künstlichen Bewässerung angeschlossen sind. Jeder Bauer errechnet sich seinen Wasserbedarf für zwei Sommermonate. Entsprechend groß müssten die Tanks ausgelegt werden. Hier kann nur gesagt werden: machen-machen-machen. Aus Brüssel sollten Zuschüsse aus dem Klimafonds gegeben werden. Dazu muss ein tragfähiges Konzept dort vorgelegt werden und genügend Lobbyismus hinzukommen. Wenn es erst mal Zuschüsse gibt, springt die Landwirtschaft an. Dieses Konzept wäre auch auf den Weinbau übertragbar. In Franken fallen die geringsten Niederschläge von Bayern.
Die zweite vorgeschlagene Lösung wäre die künstliche Bewässerung mittels Elektronen der Firma Weathertec. Hier wurde letztes Jahr viel unternommen, dass das Bayer. Landwirtschaftsministerium Versuche finanziert. Doch alles scheiterte an Umweltminister Torsten Glauber. Er glaubte nicht, dass die Technik funktioniere. Basta! Warum kann die Wirksamkeit nicht wissenschaftlich überprüft werden? Hierzu fanden sich Professoren der TU und LMU München bereit. Es stockt politisch. Doch die Notlage, gerade des Waldes, würde es dringend erforderlich machen, hier Lösungswege zu prüfen. Im Wald wäre eine künstliche Bewässerung zu aufwändig und unwirtschaftlich. Sie muss von oben kommen. Wolken und ihr Abregnen erfordern kaum Aufwand bei wirklich starken Ausmaßen.
Die Borkenkäfer vernichten die Fichtenwälder ohne Beregnung der Bäume. Irgendwann wird es im Nationalpark Bayerischer Wald zu Waldbränden kommen. Dort wird die Klimakatastrophe als Erstes wahrnehmbar. Große Veränderungen erfordern große Mittel zur Eindämmung. Es darf nicht aufgehört werden, dafür zu kämpfen. Mittlerweile kopieren die Chinesen die Technik von Weathertec. Der Deutsche Wetterdienst meinte dazu: Dann kann die Wirksamkeit dort ermittelt werden. Gerade hat die EU mit China ein Abkommen zum Investitions- und Patentschutz geschlossen. Wollen wir zulassen, dass diese deutsche Technologie geklaut wird? Auch hier brauchen wir eine politische Haltung, denn Weathertec kann nicht gegen den chinesischen Staat vorgehen. Die Technologieführerschaft Bayerns muss verteidigt werden. ek