Lauf10! – ein voller Erfolg

Juli 16, 2025

Letzten Samstag kamen alle positiven Faktoren zusammen: Sonnenschein ohne zu große Hitze, freie Autobahnen, 2.697 registrierte Läufer am Start, ein Großaufgebot von Feuerwehr und Polizei zur Straßenabsperrung, im Zielauslauf drei große Stationen mit Getränken und Obst für die Läufer – alles war perfekt organisiert. Wolnzach kann! Um 17.01 der Start am Sportgelände – ein phantastisches Szenarium mit über 2.500 Läufern und Läuferinnen mit hunderten verschiedener T-Shirts, aber auch mit Feldern gleicher aus den Laufgemeinschaften.

 

Um 17.35 traf der erste Läufer am Hopfenmuseum ein und durchlief die Siegeslinie unter einem großen blauen aufgeblasenen BR-Tor. Er kam aus der Gegend zwischen Stuttgart und Tübingen. Auch der zweite Läufer kam nicht aus Bayern. Der Lauf10! hat sich also auch bei Profis und Hochleistungsläufern in ganz Süddeutschland herumgesprochen und übt Anziehung aus. Doch der „4. Sieger“ stammte aus Geroldshausen, bald gefolgt von der ersten weiblichen Läuferin. Erstaunlich, wie viele Läufer unter 1 Stunde durchs Ziel gingen – manche noch voller Endspurt-Steigerung, andere mit letzter Kraft. 1. Bürgermeister Jens Machold und Moderator Roman Röll, assistiert von Julia Mirlach aus der Marktgemeinde, empfingen die Läufer, kommentierten sie und ergänzten sich. Was für eine Aufwertung dieses Laufs. So etwas gibt es nur in Wolnzach!

 

Roman Röll hat in der Abendschau das BR-Projekt Lauf10! aufgebaut und betreut es regelmäßig. Heute Abend gibt es im BR eine Nachlese des heurigen Laufs. Tanja Kühn vom BR stand neben Roman Röll. Sie hatte die Idee zum Volkslauf des BR. Vor 18 Jahren wurde Lauf10! Realität. In den Sendungen werden Läufer hinzugezogen und ihre Begleiter gezeigt. So wartete Roman Röll sehnsüchtig auf seinen Beispiel-Läufer Marte. Er schaffte 2024 die 10 Kilometer erstmals und wollte seinen zweiten Lauf unter einer Stunde ablegen. Doch erst nach 70 Minuten traf Marte ein, völlig von Schmerzen und Erschöpfung verzerrt, brauchte Behandlung von Rettungssanitätern. Die Begleiter schilderten, welche Kraftanstrengung Marte schon auf den ersten Kilometern aufbringen musste. Es war nicht sein Tag. Immerhin schaffte er es bis ins Ziel – mit letzter Kraft. Sportprofessor Halle, der den Lauf10! ärztlich begleitet, hatte schon Bedenken gezeigt, ob Marte unter 60 Minuten bliebe.

 

Ein anderer Notfall, ein Mädchen aus Vohburg, bereitete den Sanitätern offensichtlich große Mühe in der medizinischen Versorgung. Doch dann erholte sie sich doch bevor der Notarzt kommen musste. 400 Läufer mehr als im Vorjahr konnte Jens Machold stolz nennen. Sie alle trugen T-Shirts, die sie Vereinen oder Firmen zuordneten. Der Lauf10! ist in der ganzen Hallertau angekommen. Überall bildeten sich Laufgemeinschaften wie wir sie von Geroldshausen kennen. Die Firmen sponsern sie v.a. mit eigenen T-Shirts. Manche Gruppen starteten gemeinsam und kamen zusammen im Ziel an, allerdings im Mittelfeld, das bei 65 Minuten Laufdauer begann und bei 85 Minuten endete. Nur noch wenige trafen nach 90 Minuten ein.

 

Im Markt wartete auf Läufer und Begleiter das große Fest. Die Högl Fun Band stand wie die Jahre davor auf der extra errichteten Bühne am Rathaus. Vereine und Wirte kümmerten sich um ein reiches Angebot an Speisen und Getränken. Nur beim Bier dominierte Augustiner. Regionschef Sepp Scherer stand auch mit Lederhose im Ziel – er bewundert Wolnzach für dieses Event. Auch der Abend blieb trocken und warm, was früher schon mal anders war – während der Lauf selbst immer niederschlagsfrei davonkam. Kurz hintereinander erlebten die Wolnzacher zwei Super-Samstage, arrangiert vom Markt-Service. An einer Fortführung des Lauf10! in Wolnzach bis zum 20-jährigen Jubiläum zweifelt heute niemand. Für den BR ist der Lauf ein Aushängeschild und willkommenes Thema. Der Markt Wolnzach trägt viele Kosten wie z.B. die der Band und den Bühnenaufbau. Die Vereine und Wirte ziehen an der Verköstigung gerne mit. Schließlich gibt es doch Einnahmen. Und der Markt zeigt sich in einmaliger Geschlossenheit – ein starker Imagefaktor. ek

Foto: Eduard Kastner